Interview
Was ist Ihr akademischer/beruflicher Hintergrund?
Ich habe einen Bachelor in Verfahrens- und Umwelttechnik und meinen Master im Maschinenbau an der HHN gemacht.
Was hat Sie motiviert, sich für eine Karriere in der Wissenschaft/Forschung zu entscheiden?
Ich wollte einfach eine sinnvolle Aufgabe haben, welche mich fordert und erfüllt. Ich wollte nicht, dass monetärer Gewinn das Ziel am Ende des Tages ist, sondern eine Erkenntnis oder eine inspirierende Begegnung.
Was inspiriert Sie, in Ihrem Fachbereich zu bleiben und weiterzumachen?
Mich inspiriert das Gefühl, wenn ich mich in neue Themen vertiefe, mich durch Veröffentlichungen lese und dabei die Zeit vergesse (und manchmal auch die ursprüngliche Frage). Ich liebe es mich in neue Themen einzuarbeiten. Aber auch bei der alltäglichen Arbeit geht für mich die Zeit schnell vorbei. Und ich denke nie, dass ich nicht zur Arbeit will. Das war in Schul- und Studienzeiten manchmal anders.
Was sind Ihre Zukunftspläne für Ihre Karriere? Haben Sie bereits Projekte in der Pipeline und welchen Impact sollen sie haben?
Ich bin am Zusammenschreiben meiner Doktorarbeit. Das wird meine unmittelbare Zukunft sein :). Darüber hinaus liegen viele Projektideen in der Schublade und warten auf ihren großen Moment. Paper warten darauf geschrieben zu werden und ich hoffe auf motivierte Studierende, welche mich dabei unterstützen.
Im Moment kann ich mir gar nichts anderes vorstellen, als in der Forschung zu arbeiten. Ich genieße die Freiheit und ich liebe es, dass meine Projektvorschläge erhört und umgesetzt werden. Aber mir ist bewusst, dass es so nicht ewig gehen kann. Es gibt sehr wenige unbefristete akademische Stellen und auch mein Vertrag endet.
Was ist eine Fähigkeit oder Eigenschaft, die Sie erst spät in Ihrer Karriere erkannt haben und die Sie für wichtig halten?
Ich habe keinen geraden Lebenslauf und bin ziemlich viele Umwege gelaufen. Aber das ist okay, denn jeder Mensch hat andere Voraussetzungen. Das zu akzeptieren, hat mir schon einen großen Stein vom Herzen genommen. Aber es sind noch viele kleine da und ich versuche diese auch noch loszuwerden. Das erfordert harte Arbeit und ist mit vielen Rückschlägen verbunden. Aber auch die sind leichter zu ertragen, wenn man sich nicht blenden lässt und sich mit anderen vernetzt. Manchmal hilft es zu hören, was die Anderen sagen, manchmal hilft jemand anderem das, was man selber sagt. Wir sollten uns nicht als Konkurrenz sehen, sondern für uns selbst die Nische finden in welche wir – und nur wir - passen.
Was ist Ihr Rat an Frauen, die mit dem Gedanken spielen, eine Karriere in der Wissenschaft zu beginnen?
Wenn man für sein Thema brennt: Einfach machen. Es gibt für die meisten Hindernisse eine Lösung.
Es ist aufregend, frustrierend, lustig, niederschmetternd, sinngebend, angsterfüllend zugleich. Und selbst, wenn man vermeintlich „scheitert“, hat man an unbezahlbaren Erfahrungen gewonnen. Man kann also nur gewinnen. Das YSN und Doctora sind hervorragende Netzwerke, um an der HHN erste Kontakte zu sammeln und wichtige Fragen für sich beantwortet zu bekommen.