Am 11. Februar findet der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft statt, der 2015 bei einer Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen und seither jährlich begangen wird. Der Aktionstag würdigt die entscheidende Rolle von Frauen und Mädchen in Wissenschaft und Technik, er soll ermutigen, fördern und unterstützen.
Der Tag wird weltweit mit Veranstaltungen, Diskussionen, Foren und anderen Aktivitäten begangen, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Teilhabe von Frauen in der Wissenschaft zu schärfen und die Chancengleichheit in diesem Bereich zu fördern.
In diesem Rahmen möchte das Referat für Gleichstellung und Diversität die Leistungen von Wissenschaftlerinnen der Hochschule Heilbronn in den Fokus rücken. In den Wochen bis zum Girls Day, dem 25. April 2024, stellen sich die Wissenschaftlerinnen vor, geben Einblick in ihre Arbeit und nennen Beweggründe für eine wissenschaftliche Karriere.
2022 veröffentlichte die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina eine wegweisende Studie mit Handlungsempfehlungen zur Steigerung des Frauenanteils in der Wissenschaft. Die grundlegenden Richtlinien gliedern sich in vier Punkte: Strukturen verändern, Frauen befähigen, Frauen sichtbar machen, Fortschritte dokumentieren und Entwicklungen überprüfen.
Es reicht jedoch nicht aus, dass Frauen lediglich eine Karriere als Professorin anstreben, denn wie die Studie Jenseits der gläsernen Decke zeigt, gibt es auch auf professoraler Ebene noch immer strukturelle Ungleichheiten. An deutschen Hochschulen sind Frauen in Gremien, in denen bedeutende Entscheidungen getroffen werden, weiterhin stark unterrepräsentiert. Frauen übernehmen häufiger weniger angesehene Aufgaben, da ihnen der Zugang zu anspruchsvolleren Tätigkeiten aufgrund eines fortbestehenden "Old Boys Network" (informelles System, in dem Männer mit ähnlichem sozialem und bildungsbürgerlichem Hintergrund einander unterstützen) erschwert wird. Trotz erfolgreicher Wissenschaftlerinnen sind männliche Redner auf Konferenzen, Podiumsdiskussionen und Preisverleihungen immer noch überrepräsentiert. Um den Frauenanteil in der Wissenschaft zu erhöhen, bedarf es einer grundlegenden Veränderung dieser strukturellen Ungleichheiten.
Etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können konstruktiv gegen den allgegenwärtigen bias bei der Bewertung von männlichen und weiblichen Leistungen und Persönlichkeiten vorgehen, indem sie qualifizierte Frauen gezielt für Preise und Akademien vorschlagen, Gutachten verfassen, sie zitieren und rezensieren oder zu Panels einladen.
Seit über 100 Jahren, wird jährlich am 8. März der Internationale Frauentag begangen. Dieser Tag feiert die bisherigen Erfolge der Frauenrechtsbewegung, erinnert an die Rechte der Frau, lenkt den Blick auf bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten und appelliert gleichsam, sich aktiv für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen.
An der Hochschule Heilbronn setzen sich verschiedene Akteur*innen, wie beispielsweise das Referat für Gleichstellung und Diversität, die Beauftragte für Chancengleichheit, für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein.
Auch unter den Wissenschaftlerinnen der HHN gibt es einige Frauen, deren Engagement maßgeblich zur Förderung von Gleichstellung an der Hochschule beiträgt. Zwei dieser Frauen möchten wir in dieser Woche im Rahmen der Interviewreihe Frauen in der Wissenschaft vorstellen: Mahsa Fischer und Saskia-Nicole Reinfuss.