"Wir sind kein Schmelztiegel, sondern ein schönes Mosaik geworden.
Verschiedene Menschen, verschiedene Überzeugungen, verschiedene Sehnsüchte, verschiedene Hoffnungen, verschiedene Träume."
Jimmy Carter
Stell dir ein farbenfrohes Mosaik vor, bei dem jedes Stück einen einzigartigen Aspekt der menschlichen Geschlechtsidentität repräsentiert. Dies ist das Glossar der Vielfalt, ein lebendiges Gemälde aus Worten, das die vielfältigen Nuancen und Schattierungen von Geschlechtsidentitäten einfängt, die jenseits des binären Systems existieren.
Aus dem Englischen to be able = fähig sein und der Endung -ismus. Diskriminierung und Abwertung von Menschen mit Beeinträchtigung(en), sowohl physischen als auch psychischen.
Menschen, die sich mit keinem Geschlecht identifizieren und/oder dieses ablehnen. Der Begriff bezieht sich (hauptsächlich) auf geschlechtliche Identität und nicht auf die sexuelle Orientierung.
Menschen, die gegenüber anderen Menschen sexuelle Anziehung verspüren. Sie können bspw. heterosexuell oder lesbisch sein. Allosexuell ist das Gegenteil zu asexuell.
Ein*e Ally (auf dt.: Verbündete*r) zu sein, ist sehr wichtig für marginalisierte Gruppen. Ally-Sein bzw. Allyship bedeutet, die Community zu unterstützen und sich für ihre Rechte und in Fällen von Diskriminierung für sie einzusetzen. Hierbei kann es hilfreich sein, sich so weit wie möglich zu informieren, Bücher und Artikel zu lesen, sich mit Betroffenen auszutauschen oder ihnen einfach zu zuhören.
Diskriminierung gegenüber dem Alter einer Person, welche zur sozialen und wirtschaftlichen Ausgrenzung oder Benachteiligung führen kann.
Bezeichnet Maßnahmen und Prinzipien, die darauf abzielen, Diskriminierung zu verhindern oder zu bekämpfen. Die Antidiskriminierungsstellen und -arbeit unterstützen Personen und Gruppen, die aufgrund verschiedener Merkmale, benachteiligt oder ausgegrenzt werden, Stereotypen und Vorurteilen ausgesetzt sind oder Gewalt erfahren.
Die Gegenbewegung zu Feminismus. Eine soziale Bewegung, die gegen die Emanzipation der Frauen kämpft und diese verhindern möchte. Sie sehen die Gleichberechtigung der Geschlechter als eine Ideologie, die Männer unterdrücken wolle und somit gegen alle ihre – meist patriarchalischen – Denk- und Verhaltensweisen verstoßen. Jegliche feministische Anliegen, aber auch diversitätsbezogene Themen (u. a. Gleichstellung zwischen allen, Beseitigung von Sexismus und Homophobie, Wahlrecht für Frauen, Recht auf Arbeit und Vielfalt) werden bekämpft und unterdrückt.
Bezeichnung für Menschen, die keine oder nur wenig romantische Anziehung zu anderen Menschen empfinden und/oder kein Verlangen nach romantischen Beziehungen haben. Als Kurzform für „aromantisch“ wird auch die Bezeichnung „aro“ verwendet.
Bezeichnung für Menschen, die keine oder eine geringe sexuelle Anziehung gegenüber anderen Menschen empfinden. Sie können romantische Beziehungen führen, auch ohne sexuelles Begehren. Als Kurzform für „Asexualität“ wird auch die Bezeichnung „ace“ verwendet. Asexuell ist das Gegenteil zu allosexuell.
Sensibilisierung/Wahrnehmung verschiedener Diskriminierungsformen (körperlicher, physischer und psychischer Art) und Gewalterfahrungen in privaten und öffentlichen Räumen. Awareness-Teams setzen sich homophoben, rassistischen und sexistischen Verhaltensweisen entgegen und versuchen einen respektvollen Umgang und Sicherheit zu schaffen.
Differenzierung/Zweiteilung in „männlich“ oder „weiblich“, wobei beide Begriffe gegenteilig sind und einander ausschließen. Die Gesellschaft unterscheidet zwischen den Begriffen „weiblich“ und „männlich“. Aussehen, Körpersprache und Handlungsweisen werden diesen zugeordnet. Gender Studies machen darauf aufmerksam, dass sowohl das biologische, als auch das soziale Geschlecht als gesellschaftliche Konstruktionen verstanden werden können. Die gesellschaftliche Vielfalt wird durch eine binäre Aufteilung schlecht erfasst. Inter*(geschlechtlichkeit) sowie trans oder nicht-binär widersprechen dem Binären/zweiteiligen Geschlechtsmodell und werden von diesem nicht anerkannt.
Menschen, die sich zu zwei oder mehreren Geschlechtern angezogen fühlen.
Verschiedene Formen von Diskriminierung gegenüber Körpereigenschaften und/oder Körperformen. Auf direkte oder indirekte Weise, werden abwertende Äußerungen über Gewicht, Aussehen, Größe, etc. gemacht. Dies ist verletzend und kann zu einem negativen Selbstwertgefühl und psychischen Erkrankungen führen.
Der Gegenbegriff zu Body Shaming und eine Bewegung, die die Vielfalt und Einzigartigkeit eines jeden Körpers betont. Menschen werden ermutigt, ihren Körper so zu lieben und zu akzeptieren, wie er ist. Die vorherrschenden Schönheitsideale, die meist in den Medien verehrt und verbreitet werden, werden als unrealistisch betrachtet.
Sexuell anzügliche Kommentare oder Gesten in der Öffentlichkeit, die auf das Aussehen oder Körper der Person, abzielt. Catcalling wird von vielen als unangemessen und respektlos angesehen und ist eine Form von Belästigung. (siehe Sexismus)
Die Hochschule Heilbronn versteht sich als eine Hochschule, „in der alle Menschen ihr Potenzial entfalten können, unabhängig von Alter, Geschlecht, persönlichem Lebensentwurf, ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit und physischen Fähigkeiten“ (Leitbild der HHN)
LHG BW §4: „Die Hochschulen fördern bei der Wahrnehmung aller Aufgaben die tatsächliche Durchsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern und wirken auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin; sie fördern aktiv die Erhöhung der Frauenanteile in allen Fächern und auf allen Ebenen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, und sorgen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher, künstlerischer und medizinischer Tätigkeit. Bei allen Aufgaben und Entscheidungen sind die geschlechterspezifischen Auswirkungen zu beachten.“
Chancengleichheit bedeutet, dass alle, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer kulturellen und ethnischen Zugehörigkeit sowie ihrem sozialen Status, die gleichen Chancen bekommen/haben, um ihr Potenzial zu entfalten. Damit ist u. a. folgendes für alle Mitglieder der Gesellschaft gemeint: die Errichtung/Gründung gleicher Voraussetzungen (Allgemeine Hochschulreife, Berufsausbildungen, Hochschulen und Universitäten), die Möglichkeit auf gesellschaftlichen Erfolg (z. B. Frauen wird – trotz vergleichbarer Qualifikationen – der Aufstieg auf Führungspositionen verhindert (s. „Gläserne Decke“)), die Einführung von Quoten.
Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem Geschlecht übereinstimmt, welchem ihnen bei der Geburt zugeordnet wurden. Cisgeschlechtliche Menschen werden in unserer Gesellschaft als „die Norm“ gesehen und haben gesellschaftliche Vorteile, wie z. B. sich nicht erklären zu müssen oder ohne Angst vor Gewalt Umkleidekabinen nutzen zu können.
Der Begriff Coming-Out bezeichnet die Selbstoffenbarung der eigenen sexuellen Orientierung, des Geschlechts oder der Geschlechtsidentität. Es bedeutet der Öffentlichkeit/dem sozialen Umfeld bekannt zu geben, dass sie nicht heterosexuell, allosexuell/-romantisch, cisgender und/oder endogeschlechtlich sind.
Es gibt zwei Arten des Coming-Outs: Beim inneren Coming-Out wird sich eine Person ihrer sexuellen Orientierung und/oder ihrer geschlechtlichen Identität selbst bewusst. Beim äußeren Coming-Out teilt sie diese Erkenntnis anderen Personen mit, z. B. der Familie, den Freund*innen, dem Arbeitsumfeld. Dies wird von den meisten Personen als befreiend empfunden, weil sie sich nicht länger verstecken müssen.
Der Begriff „Deadname“ (engl.: „toter Name“) bezeichnet den Vornamen, den eine trans* Person bzw. eine nicht-binäre Person bei der Geburt erhalten, inzwischen abgelegt und durch einen neuen Vornamen ersetzt hat. Der bei der Geburt vergebene Name ist demnach „tot“. Nach einem Änderungsverfahren über das derzeit noch geltenden „Transsexuellengesetz“ (TSG) ist es gesetzlich verboten, den „Deadname“ einer trans* Person zu verwenden (und kann nach einer Namensänderung gegen das Offenbarungsverbot (§5 TSG) verstoßen.). Wird weiterhin der frühere Name verwendet, so wird dies als „Deadnaming“ bezeichnet. Das kann versehentlich geschehen aber auch absichtlich, um die betreffende Person zu verletzen und/oder zu diskreditieren.
Bezeichnung für eine Geschlechtsidentität, bei der sich eine Person nur teilweise mit einem Geschlecht identifizieren kann.
Bezeichnung von Menschen, die erst dann eine sexuelle Anziehung empfinden, nachdem sie zu einer Person eine emotionale Bindung aufgebaut haben.
Jede Form von Benachteiligung und ungleicher Behandlung ist eine Diskriminierung. Sie kann einzelne Individuen oder Gruppen betreffen, oft werden sie aufgrund äußerlicher Merkmale (Hautfarbe, Aussehen, Alter, Kleidung, Sprache, etc.) und auch innerlicher Merkmale (Religion, sexuelle Orientierung, etc.) benachteiligt, verbal oder physisch angegriffen, ausgegrenzt und/oder ignoriert. Veraltete Denk- und Verhaltensweisen, wie Stereotype und Vorurteilen helfen dabei, Diskriminierung aufrecht zu erhalten und fortzuführen. In der Gesellschaft werden Diskriminierungsformen im Alltag sichtbar, u. a. in den Gesetzen und Normen, welche weiterhin für eine ungerechte und ungleiche Behandlung sorgen. Beispiel: Einer Gruppe werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, was dazu beiträgt, das gesellschaftliche Machtverhältnisse und Hierarchien aufrechterhalten werden.
Die Hochschule Heilbronn versteht sich als eine Hochschule, „in der alle Menschen ihr Potenzial entfalten können, unabhängig von Alter, Geschlecht, persönlichem Lebensentwurf, ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit und physischen Fähigkeiten“ (Leitbild). Sie legt Wert auf einen wertschätzenden Umgang miteinander und duldet weder Diskriminierungen noch Benachteiligungen aufgrund der oben genannten Merkmale. Die Satzung beschreibt Beschwerdewege im Konfliktfall. Sie dient der Prävention und dem Abbau von Benachteiligung im Sinne des AGG, Diskriminierung, Belästigung und Gewalt, Stalking und Mobbing. (Satzung zum Diskriminierungsschutz HHN)
Diversität bezieht sich auf die Vielfalt der Menschheit und ihrer Identitäten, welche wahrgenommen und respektiert werden sollen. Menschen besitzen Merkmale, die sie zum einen bevorzugen und privilegieren, zum anderen von der Gesellschaft ausschließen und benachteiligen. Zu diesen Merkmalen gehören u. a. Alter, Beeinträchtigungen, Hautfarbe, ethnische und soziale Herkunft, Geschlecht, Religion oder sexuelle Orientierung. Unabhängig von ihren Merkmalen sollen alle gleichen Chancen und Rechte haben, um sich in der Gesellschaft entfalten zu können.
Jedes Jahr findet im Mai – dem European Diversity Month – der Deutsche Diversity Day statt. Es handelt sich hierbei um einen Aktionstag, der zum ersten Mal 2012 von der Charta der Vielfalt e. V. initiiert wurde.
„Er zielt darauf ab, eine Plattform zu bieten, die Vielfalt und Inklusion in Organisationen fördert. Unternehmen und Institutionen setzen sich aktiv mit dem Thema auseinander und zeigen Engagement für eine offene und diskriminierungsfreie Arbeitswelt. Der speziell der Vielfalt gewidmete Jahrestag dient als Angebot und Format, ein Bewusstsein für Vielfalt in der Arbeitswelt zu schaffen, Vorurteile abzubauen und inklusive Arbeitsumgebungen in Deutschland zu fördern. An diesem Tag können Organisationen verschiedene Aktionen durchführen, um die Bedeutung von Vielfalt zu stärken, von Workshops bis zu interaktiven Veranstaltungen.“ (https://www.charta-der-vielfalt.de/aktivitaeten/deutscher-diversity-tag/ )
Im Dezember 2018 trat die Änderung des Personenstandsgesetzes (PStG, Paragraf 45b), die sogenannte „Dritte Option“, in Kraft. Inter*(geschlechtliche) Menschen haben in Deutschland die Möglichkeit, ihr Geschlecht neben „männlich“ und „weiblich“ auch als „divers“ einzutragen oder keinen Eintrag zu erhalten. Jedoch gibt es zahlreiche Debatten, dass inter* kein „Drittes Geschlecht“ sei, somit ist die dritte Kategorie „divers“ nicht ausreichend, da inter*(geschlechtliche) Körper vielfältig sind. Das Verfahren benötigt außerdem ein ärztliches/medizinisches Attest mit der Diagnose „Variante der Geschlechtsentwicklung“. Ideal wäre eine Personenstandserklärung ohne Atteste, Ärzt*innen und Diagnosen, damit inter*(geschlechtliche) Personen durch diesen Prozess nicht gedemütigt und retraumatisiert werden. Im April 2024 verabschiedete der Bundestag das Selbstbestimmungsgesetz, mit dem die Änderung von Geschlechtseinträgen ohne Pathologisierung (Wegfall des ärztlichen/medizinischen Attests) ermöglicht werden soll. Es soll ab dem 1. November 2024 in Kraft treten und den Betroffenen die Möglichkeit geben, die Änderung (Geschlechtseintrag plus Vornameswechsel) per Erklärung bei den Ämtern vorzunehmen.
Endogeschlechtlich (oder kurz "endo") bezeichnet Personen, die gemäß der medizinischen Interpretation eindeutig als weiblich oder männlich eingeordnet werden. Dies trifft für den Großteil der Bevölkerung zu. Im Gegensatz dazu steht der Begriff "inter*", der Menschen beschreibt, deren Geschlechtsmerkmale nicht eindeutig in die Kategorien männlich oder weiblich passen. Eine Intergeschlechtlichkeit kann in verschiedenen Lebensphasen erkannt werden, sei es während der Schwangerschaft, nach der Geburt, in der Pubertät oder auch viel später. Es ist auch möglich, dass die Intergeschlechtlichkeit unbemerkt bleibt.
Vor allem Frauen wenden für Care/Fürsorge alltäglich sehr viel Arbeit und Zeit auf. Sie kümmern sich um den Haushalt, die Kindererziehung und die Pflege von Angehörigen. Insbesondere, wenn die Kinder klein sind, ist die zeitliche Belastung einer berufstätigen Frau besonders hoch. Die Stunden, die Frauen der unbezahlten Care-Arbeit / „Fürsorge-Arbeit“ widmen sind hoch, besonders wenn sie in Teilzeit arbeiten und ein dementsprechend kürzeres Einkommen haben. Dies wiederum hat Folgen für die Rente und den Arbeitsmarkt. Es ist für Frauen von Nachteil, wenn sie trotz eigener Arbeit zusätzlich den Haushalt und die Care-Arbeit/Führsorge übernehmen müssen. Den Ursprung hat dieses Verhalten in den früheren Jahren, als der Mann als traditioneller Familienversorger galt und Frauen für die Kinder und den Haushalt zuständig waren. Mit steigender Berufstätigkeit von Frauen hat sich diese Sichtweise verändert. „Equal Care“ bedeutet die gleichmäßige Verteilung der Fürsorge-Arbeit, sei es die Kinderbetreuung, der Haushalt oder die Pflege Angehöriger. Bereits kleine Veränderungen im Alltag machen einen großen Unterschied. Care-Arbeit muss von allen wahrgenommen werden. Da es sich hierbei um „unsichtbare“ und unbezahlte Arbeit handelt, wurde der 29. Februar als Equal Care Day („Fürsorge-Tag“) bestimmt, er findet am 01. März statt, wenn wir kein Schaltjahr haben.
Der Equal Pay Day findet jedes Jahr an einem anderen Tag statt. Es ist ein Aktionstag, der darauf aufmerksam macht, dass Frauen weltweit durchschnittlich weniger verdienen als Männer. Diesen Unterschied heißt auch Gender Pay Gap oder Geschlechterlohnlücke. Der Equal Pay Day will durch Kampagnen auf diese Lohnunterschiede (zwischen Frauen und Männern) aufmerksam machen, deren Ursachen erforschen und benennen, aber auch Lösungsansätze zeigen. Die Lohnlücke liegt in Deutschland gemäß Statistiken bei 18 Prozent der Brutto-Stundenlöhne, angenommen sie bekommen den gleichen Stundenlohn. Der Equal Pay Day steht für den Tag in einem Kalenderjahr, bis zu den Frauen theoretisch/im Prinzip unbezahlte Arbeit leisten, während Männer schon ab dem 1. Januar für ihre Arbeit Lohn erhalten.
Es gibt verschiedene Gründe für die ungleiche Lohnlücke: Eine Ursache ist die Geschlechterspaltung auf dem Arbeitsmarkt. Frauen und Männer bewerben sich häufig auf „geschlechtstypische“ Berufe, in denen bei formal gleicher Qualifikation Männer höhere Löhne gezahlt werden. Auch wenn die Ausbildung gleich lange dauert, unterscheiden sich die Löhne und Gehälter im Berufsalltag. Obwohl gefährliche oder körperlich schwere Arbeit im Vergleich zu Arbeit mit Menschen überdurchschnittlich hoch bewertet und besser bezahlt wird, ist dies in der Pflege nicht der Fall. Da wird die körperliche Belastung unterschätzt und auch das Gehalt ist niedriger.
Hinzu kommt, dass Frauen sich für geringer bezahlte Berufe bewerben, in Teilzeit arbeiten oder Erwerbsunterbrechungen auf sich nehmen, während sie die private und unbezahlte Fürsorgearbeit wie Kindererziehung, Haushalt oder die Pflege von Angehörigen übernehmen. Somit werden sie aus Zeitgründen und oben genannten Entscheidungen seltener befördert, sodass eine Karriereaufstieg automatisch verhindert wird, arbeiten aber auch in unterschiedlichen Gehaltsklassen bei selber Position/Stelle. Mitverantwortlich für die Lohnlücke ist auch der Prozess der Lohnfindung. Frauen sind beim Verhandeln von Gehalt, Bonuszahlungen und Beförderungen, in der Regel aufgrund ihrer Sozialisierung zurückhaltender als ihre Kollegen mit dem gleichen Qualifikationsniveau und erzielen deshalb oft geringere Einkünfte.
Familienfreundlichkeit ist an der HHN nicht nur ein Schlagwort. In einem langjährigen Zertifizierungsprozess hat sie Strukturen etabliert, die Eltern und pflegende Angehörige darin unterstützen, gute Vereinbarkeitslösungen zu finden. Erste Anlaufstelle in allen Fragen rund ums Studieren und Arbeiten mit Kind ist der Familienservice. Die Hochschule Heilbronn ist seit 2005 im audit familiengerechte hochschule dabei und wurde aktuell zum sechsten Mal zertifiziert.
„Die Hochschule verfügt über gut etablierte Vereinbarkeitslösungen und Angebote zum Familienservice. Der Anspruch, möglichst familiengerechte Studien- und Arbeitsbedingungen zu schaffen und zu erhalten, ist fest im Selbstverständnis der Hochschule verankert und wird im Hochschulalltag gelebt.“ (https://www.hs-heilbronn.de/de/Audit-FamiliengerechteHS)
Der Begriff bedeutet wörtlich übersetzt „Weibliche Ermächtigung“. Damit ist eine Bewegung gemeint, in der Frauen selbstbewusst und stark für die Gleichberechtigung kämpfen, für ihre Rechte und die Chance auf Selbstbestimmung, für ihre Freiheit und Unabhängigkeit in der Gesellschaft. Sie kämpfen gegen Diskriminierung, gegen Geschlechterstereotypen (Denk- und Verhaltensweisen) und Vorurteile, gegen Ungleichheiten im Alltag, gegen eine unsichtbare Barriere, die ihren Aufstieg in der Arbeitswelt hindert. Frauen werden in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens unterrepräsentiert. Deswegen ist es wichtig, sie zu ermutigen und zu stärken. Sie sollen die Wahl haben, selbst über ihr Leben, ihren Körper, ihre Bildung, ihre Karriere zu bestimmen und die Fähigkeit, in der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft und Wissenschaft mitzuwirken.
Der Begriff des Feminismus entstand im späten 19. Jahrhundert. Er bezeichnet den Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen und anderen marginalisierten Gruppen in der Gesellschaft, ein Kampf für die Gleichstellung aller Menschen, die Ungleichheit der Geschlechter (u.a. in der Berufswelt, der Care-Arbeit) und gegen Sexismus (u. a. die Kontrolle über den weiblichen Körper und seiner Sexualität). Ziele sind die Abschaffung der Frauenunterdrückung und Ungleichbehandlung, des Sexismus und des Patriarchats, aber auch eine Veränderung der Gesetze und des Wertesystems. Es geht nicht nur um die gesellschaftliche, politische und ökonomische Gleichheit der Geschlechter, Feminismus hinterfragt auch die Machtverhältnisse mit dem Ziel der Chancengleichheit, der Menschenwürde und der Selbstbestimmung aller Menschen. Feminismus bezieht sich sowohl auf die Gleichheit in der Bildung, als auch in der Forschung/Wissenschaft, im Beruf, im politischen und gesellschaftlichen Leben.
In der Gesellschaft werden viele Entscheidungen von Männern getroffen (Thomas-Kreislauf). Sie übernehmen des Öfteren das Lob für Erfindungen/Entdeckungen die von Frauen gemacht wurden (Matilda-Effekt). Beim Feminismus geht es nicht darum, Frauen an die Macht zu bringen, sondern ihnen die Anerkennung zu geben, die ihnen zusteht. Feminismus ist nicht nur ausschließlich für Frauen, sondern unterstützt auch Männer, hilft ihnen, sich von Geschlechterstereotypen loszureißen (z. B. sollen sie ihren Gefühlen freien Lauf geben, ihre Erfahrungen teilen, ohne dafür „entmaskulinisiert“ zu werden, ec.). Wichtig beim Feminismus ist, dass er intersektional ist, dass er verschiedene Ebenen/Formen von Diskriminierung erkennt und berücksichtigt. Hier stehen nicht nur weiße Frauen im Mittelpunkt, sondern auch Women of Color, Frauen, die eine Beeinträchtigung, eine andere sexuelle Orientierung und/oder Religion haben.
„Intersektionalität ist eine Linse, die erlaubt zu sehen, woher Macht kommt und auf wen oder was sie prallt, wo es Verknüpfungen und wo es Blockaden gibt. Es gibt nicht einfach ein Rassismus-Problem hier und ein Gender-Problem dort, und ein Klassen- oder LBGTQ-Problem woanders. Häufig löscht das dominante Framing aus, was Menschen wirklich passiert.“ – Kimberlé Crenshaw.
Der Begriff „Femizid“ bezeichnet die Ermordung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Frauen werden jeden Tag weltweit von ihren (Ex-)Freunden, (Ex-)Ehemännern, männlichen Verwandten getötet. Der Begriff geht auf die Soziologin Diana E. H. Russell zurück, die ihn 1976 beim Internationalen Tribunal gegen Gewalt an Frauen, einführte. Sie sagte aus, dass es zahlreiche Gewaltverbrechen gibt, die den Tod von Frauen zur Folge haben, welche weltweit von Männern verübt werden: „Die Tötung von weiblichen Personen durch männliche Personen, weil sie weiblich sind.“ In der heutigen Gesellschaft ist Gewalt an Frauen ein immer wiederkehrendendes weltweites Problem. Die daraus resultierenden Femizide, spiegeln dieses Phänomen wider.
Gründe dafür sind u. a. der Hass auf Frauen, Sexismus, Besitzansprüchen, sog. Ehrenmorde, Geschlechterstereotypen, etc. Vor allem in Lateinamerika ist der Begriff Femizid (femicidio, feminicidio) sehr verbreitet. In den 90er Jahren wurden viele Frauen in Ciudad Juárez, einer Stadt in Mexiko, getötet. Diese Verbrechen wurden nicht strafrechtlich verfolgt und von den Medien und Behörden teilweise ignoriert und/oder den Opfern die Schuld für die „erfahrene Gewalt“ gegeben. Sie wurden als innerfamiliäre Gewalt und später als Folge des Drogenkriegs verharmlost und normalisiert.
Ein sehr bekannter Fall ist „Campo Algodonero“. Die Familienangehörigen der Opfer in Ciudad Juárez brachten ihre Anzeige bis vor den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte. Dieser stellte 2009 fest, dass der mexikanische Staat die Menschenrechte der getöteten Frauen verletzt habe. Das vorherrschende Klima der Straflosigkeit normalisiere Gewalt gegen Frauen und trage dazu bei, dass diese weiterhin ausgeübt werde. Es ist das erste Urteil, das Femizid als den "[Homizid] von Frauen aufgrund des Geschlechts" definiert. In Europa wurde vor allem die feministische Bewegung „Ni Una Menos“ wahrgenommen. Die in 2015 gegründete Bewegung, organisierte große Demonstrationen in Argentinien, um gegen Gewalt an Frauen und Femizide aufmerksam zu machen und gegen diese zu kämpfen. Heutzutage wird vermehrt die Frage gestellt, ob bei den strafrechtlichen Prozessen von Femiziden das Geschlecht „Frau“ miteinbezogen wird bzw. die sexistischen Hintergründe berücksichtigt werden, dementsprechend auch bestraft werden oder sie weiterhin unter Mord und Totschlag im deutschen Strafrecht eingruppiert werden, ohne auf das Geschlecht einzugehen.
Sammelbegriff welcher für Frauen, Lesben, inter*, nicht-binär, trans* und agender steht. All diese Personen erleben unterschiedliche Formen von Diskriminierung (aufgrund ihres Geschlechts) und finden unter dem Begriff FLINTA einen (Schutz-)Raum, wo sie sich ungestört austauschen oder auch an Veranstaltungen teilnehmen können. Es sind Räume, in denen sie den patriarchalischen Strukturen, entkommen können.
Jahrhunderte lang hatten Frauen weniger Rechte als Männer. Sie durften z. B. keine Schulen oder Universitäten besuchen, keinen Beruf ausüben und auch nicht wählen gehen. Ende des 18. Jahrhunderts entstanden in vielen Ländern der Welt Frauenbewegungen. Frauen kämpften gegen die Gewalt und Unterdrückung und für die Gleichberechtigung in der Gesellschaft, der Kultur, der Politik und der Wirtschaft. In Deutschland entstanden die ersten Frauenbewegungen Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie forderten ihr Recht an der Teilnahme am öffentlichen Leben, bessere Arbeitsbedingungen im Beruf und bessere Lebensbedingungen. Die zweite Frauenbewegung kam in den 1960er Jahren mit der Gründung von Einrichtungen für Frauen, wie Frauenhäuser, Frauenzentren, Frauenkneipen, etc.
#metoo ist eine soziale Bewegung, die 2017, in den sozialen Medien entstand und auf die Erfahrungen von Frauen mit sexueller Gewalt und Belästigung aufmerksam machte. Dabei forderten sie mehr Unterstützung für die Betroffenen, aber auch härtere Maßnahmen für die Täter*innen.
Zwar gibt es heute viele Gesetze für die Gleichstellung, dennoch fordern viele Frauen (und Menschen anderer Geschlechter), dass die Gleichberechtigung von Frauen verbessert wird. Es werden immer noch viele Frauen benachteiligt – im Arbeitsleben oder in ihrer Berufskarriere. Ein aktuelles Ziel der Frauenbewegung ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.
Im Englischen unterscheidet der Begriff „Geschlecht“ zwischen „sex“ (dem biologischen Geschlecht) und „gender (dem sozialen Geschlecht). Da das Deutsche diese Unterscheidung nicht erkennt, wurde der Begriff „Gender“ übernommen, um auf die gesellschaftliche Konstruktion der Geschlechter deutlich zu machen. Gender Studies machen darauf aufmerksam, dass das biologische und das soziale Geschlecht als gesellschaftliche Konstruktionen verstanden werden. Der Ursprung des Begriffs geht auf die französische Feministin Simone de Beauvoir zurück, die bereits 1949 mit ihrem berühmten Satz „One is not born a woman, but rather becomes one.“ (dt. „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es“) darauf hinwies, das Geschlecht eine sozial konstruierte Kategorie sei.
Weiterentwickelt wurde der Begriff 1990 durch die US-amerikanische Philosophin und Queertheoretikerin Judith Butler in ihrem berühmten Werk „Gender Trouble“ (dt. „Das Unbehagen der Geschlechter“). Gendertheoretische Ansätze gehen davon aus, dass Geschlechterverhalten nicht nur biologisch, sondern vor allem gesellschaftlich bedingt und erlernt werden. Neuere Ansätze verwenden den Begriff „Gender“, um auf das komplexe Zusammenspiel von biologischen, körperlichen und sozialen Faktoren hinzuweisen. Das soziale Geschlecht (gender) muss dem biologischen Geschlecht (sex) nicht unbedingt entsprechen. Welches Aussehen, welches Verhalten und welche Rolle als typisch männlich oder typisch weiblich betrachtet und eingefordert werden, kann je nach Epoche und Gesellschaft sehr unterschiedlich sein. So war z. B. blau bis Anfang des 20. Jahrhunderts die Farbe der Mädchen, rosa hingegen die Farbe der Jungen. Im 17. Jahrhundert haben Männer – unter ihnen Könige – am Hof Perücken und Schuhe mit Absätzen getragen, Attribute welche heutzutage eher Frauen zugeschrieben werden.
Die Verwendung einer geschlechtergerechten/-sensiblen Sprache. Eine Strategie, welche beim Schreiben und Sprechen, Begriffe auf eine Art und Weise formuliert, dass sie alle Geschlechter gleichermaßen sprachlich sichtbar macht, angemessen repräsentiert und Geschlechtergerechtigkeit herstellt. Diskriminierende und geschlechterstereotypische Sprache wird vermieden. Es soll nicht mehr die männliche Form des Plurals für alle verwendet werden, sondern geschlechtsneutrale Begriffe wie z. B.: „Studierende“ benutzt werden. Alternativ hierzu kann auch eine Benennung beider Formen („Studentinnen und Studenten“), ein Splitting („Student/-innen“), das Binnen-I („StudentInnen“), der Gendergap („Student_innen“) oder auch die Sternvariante („Student*innen“) verwendet werden. Die HHN bevorzugt die Sternvariante.
Eine Geschlechtsidentität, die sich je nach Situationen und Zeiten ändern kann. Man ist nicht auf ein Geschlecht festgelegt, sondern es ist „fließend“. Das Geschlecht kann zwischen allen Geschlechtern wechseln, von „männlich“ zu „weiblich“, von „weiblich“ zu „nicht-binär“ etc. Das Ich-Geschlecht wechselt situativ und/oder temporär.
Eine interdisziplinäre Fachwissenschaft, welche die Bedeutung von Geschlecht als historisch und kulturell eingebettet und im Zusammenhang mit anderen Kategorien wie Ethnizität, soziale Schicht (Klasse), Sexualität, Religion, Alter, usw. analysiert und erforscht. Die Geschlechterverhältnisse werden im Hinblick auf die Gesellschaft und Geschichte, die Kultur und Politik sowie die Wissenschaft untersucht. Ziel dabei ist – basierend auf der Kategorie Geschlecht – auf Diskriminierung und Privilegien zu schauen, welche im Alltag verankert sind, und unsere Wahrnehmung und Identität prägen. Gender Studies sind mit der Frauenforschung verknüpft. Sie haben ihren Ursprung im Buch „Das andere Geschlecht“ der französischen Philosophin Simone de Beauvoir, woraus ihr berühmtes Zitat: „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es“ stammt. Mit der Veröffentlichung des Buches „Das Unbehagen der Geschlechter“ beeinflusste die US-Amerikanische Philosophin Judith Butler die Geschlechterforschung / Gender Studies.
Medizinische Maßnahme (in Form von operativen Eingriffen oder die Einnahme von Hormonen und/oder Hormonblockern), durch die trans*, inter* und nicht-binäre Personen ihre Geschlechtsidentität körperlich angleichen.
Die Geschlechtsidentität bezeichnet das Wissen und Empfinden eines Menschen über sein eigenes Geschlecht. Sie ist der Begriff, mit dem eine Person ihr eigenes Geschlecht identifiziert. In Deutschland empfinden sich viele Menschen als Frau oder Mann, andere hingegen als nicht-binär, agender oder in anderer Weise.
Die Auswahl der möglichen Geschlechtsidentitäten, ihre jeweilige Bedeutung, ihr Status und ihre Sichtbarkeit variieren in verschiedenen kulturellen und historischen Kontexten.
Während die Mehrheit der Menschen sich mit dem Geschlecht identifiziert, das ihnen nach der Geburt aufgrund ihrer körperlichen Merkmale zugewiesen wurde, kann die Geschlechtsidentität eines Menschen auch von dieser körperlichen Zuordnung abweichen. Jeder Mensch muss für sich selbst bestimmen, welches Geschlecht sich stimmig anfühlt oder nicht – sei es das bei der Geburt zugewiesene oder ein anderes. Manche Menschen möchten sich auch lieber keinem Geschlecht zuschreiben (lassen).
Bereits in der Kindheit lernen wir, dass bestimmte Verhaltensweisen „männlich“ oder „weiblich“ sind. Während sich unsere Gesellschaft mit den Jahren wandelt, verändern sich auch die Erwartungshaltung (an das Verhalten) der Geschlechterrollen in bestimmten Situationen. Frauen dürfen heute eine Karriere anstreben, wählen gehen und bei politischen Entscheidungen mitwirken. Männer dürfen ihre Gefühle zeigen, sich eine Auszeit nehmen und die Kinder betreuen. Dadurch entstehen neue Definitionen von Geschlechterrollen. Eine Aktion kann nicht mehr als typisch männlich/weiblich gesehen werden, sondern enthält Nuancen. Doch auch wenn wir gesellschaftlich voranschreiten, kommt es vor, dass Abweichungen von diesen typischen Geschlechterrollen zu Diskriminierung und Ausgrenzung führen.
Der Begriff beschreibt die Beziehung zwischen Frauen und Männer im sozialen und historischen Kontext. Sie bringen Ungleichheiten, Privilegien, Benachteiligungen und Machtverhältnisse zum Vorschein. Die Geschlechterverhältnisse haben sich im Laufe der Jahre gewandelt und werden sich auch weiterhin umformen.
Viele qualifizierte Frauen stoßen in ihrem beruflichen Werdegang auf eine Glasdecke. Eine unsichtbare Barriere, welche sie daran hindert weiter aufzusteigen. Vor allem in Führungspositionen bleiben Männer oft unter sich, obwohl sie gleich oder weniger qualifiziert sind als ihre Kolleginnen. Die Frauenquote soll ermöglichen, dass Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden, wird jedoch oft nicht eingehalten. Der Grund dafür ist, dass Frauen in Geschlechterrollen eingeordnet werden (wie Familiengründung und Pflegearbeit), die ihre berufliche Entwicklung behindern oder gefährden könnten. Männern werden solche Unterstellungen nie gemacht. Die Glasdecke führt letztlich dazu, dass qualifizierte Frauen in ihrer Karriere übersehen, übergangen und ausgebremst werden und ihr Potenzial nicht entfalten können.
Bedeutet, dass allen Menschen in der Gesellschaft, gleiche Rechte und Chancen zustehen, unabhängig von Geschlecht, Ethnizität, Religion, sexueller Orientierung oder anderen Merkmalen. In Artikel 3 des Grundgesetzes steht: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, dieser schlichte Satz bildet seit 1949 das Fundament für den Artikel 3 des Grundgesetzes. Zur damaligen Zeit war der Staat gebunden an das patriarchalische Ehe- und Familienverständnis (Mann als Oberhaupt der Familien, als letzte Entscheidungsinstanz). Auch wenn Frauen in Deutschland bereits seit 1919 wählen durften, trat das Gleichberechtigungsgesetz erst im Juli 1958 in Kraft. Frauen bekamen das Recht selber Entscheidungen zu treffen (Konto eröffnen, Arbeiten gehen, Zugang zu Bildung).
In der DDR wurde die Gleichberechtigung von Frauen und Männern bereits 1949 entschieden: „Mann und Frau sind gleichberechtigt. Alle Gesetze und Bestimmungen, die der Gleichberechtigung der Frau entgegenstehen, sind aufgehoben“, sagte Artikel 7 der DDR-Verfassung. Sie durften arbeiten gehen, Verträge abschließen, sich scheiden lassen. Doch auch damals verdienten Frauen weniger als Männern, während sie sich gleichzeitig um die Familie und den Haushalt kümmerten. Während der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde das Grundgesetz angepasst. Folgender Satz wurde Artikel 3 hinzugefügt: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ Dieser Satz bildet die Rechtsgrundlage für Gleichstellungsgesetze auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Bis heute setzen sich viele Organisationen für die Durchsetzung gleicher Rechte von Frauen und Männern ein.
(https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/75-jahre-grundgesetz/gleichberechtigung-grundgesetz-2262564)
Während die Gleichberechtigung für die Rechte aller im Gesetz steht, ist die Gleichstellung für die Umsetzung dieser im alltäglichen Leben zuständig. Es geht hier um Maßnahmen, welche die Angleichung der rechtlichen und sozialen Verhältnisse gleichberechtigter Gruppen und Personen vorantreiben. Unter anderem sollen Benachteiligungen und Gewalt beseitigt werden, die Vereinbarkeit von Familien und Beruf gegeben werden, eine Chance auf gleiche Aufstiegsmöglichkeiten (Frauen in Führungspositionen, klischeefreie Qualifizierung, Beseitigung der Lohnunterschiede bei gleicher Arbeit), eine Chance auf beruflicher und persönlicher Ebene. Das Ziel ist zusammengefasst die Gleichstellung und gerechte Teilnahme aller Menschen – nicht nur von Frauen – in der Gesellschaft und in Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Ungleichheiten und Diskriminierung sollen bekämpft werden.
Die Gleichstellungsbeauftragte der HHN ist für wissenschaftlich tätige Frauen, Beschäftigte und Studierende zuständig und hat des Weiteren noch folgende Aufgaben: die Unterstützung der Hochschule bei der Durchsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern, die Beseitigung bestehender Nachteile, die Förderung der Erhöhung der Frauenanteile in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Sie besitzt das Engagement für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Gleichstellungsbeauftragte ist beratendes Mitglied des Örtlichen Hochschulrats und des Örtlichen Senats, und wird an Berufungs- und Stellenbesetzungsverfahren beteiligt. (LHG §4)
Menschenverachtende Äußerungen (Bedrohungen, Beleidigungen, Demütigung, Einschüchterung, Erniedrigungen etc.) die verletzend sein sollen. Dabei handelt es sich u. a. um rassistische, sexistische, homophobe, menschenfeindliche, volksverhetzende Kommentare gegenüber einer marginalisierten Gruppe, die diskriminierend sind und oft zu gewalttätigen Handlungen führen, während sie gleichzeitig Machtpositionen hervorheben.
Es ist wichtig zu verstehen, welche Konsequenzen dieser Hass gegenüber bestimmten Gruppen von Menschen aufgrund Vorurteile gegenüber ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Religion, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung usw. haben kann, und wie sich dieser Hass auf die betroffenen Personen auswirkt. Dieser Hass auf „den Anderen“, auf das Unbekannte rechtfertigt nicht Beleidigungen, Diskriminierung, Vorurteile und Stereotype. Die Assoziation bestimmter Eigenschaften, Stereotype und Vorurteilen mit einer Gruppe verstärkt den Hass auf sie. Anstatt diese zu korrigieren und zu versuchen, die Gegenüber zu verstehen, hält die Gesellschaft an patriarchalen Strukturen fest.
Hassverbrechen sind Gewaltakte, die auf Vorurteile basieren. Sie greifen die Identität des Opfers und seine Charakteristiken an, sei es Aussehen, Religion, Ethnizität, Herkunft, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Geschlecht, Geschlechtsidentität, Beeinträchtigung oder andere ähnlichen Merkmale. Oft sind mehrere dieser Merkmale gleichzeitig betroffen. Hassverbrechen können physische und psychische Folgen haben: die Zerstörung von Eigentum, von öffentlichen Gebäuden und religiösen Orten, Körperverletzung, Mord und Einschüchterung. Sie bedrohen nicht nur einzelne Personen, sondern auch ganze Gemeinschaften.
Die Gründe für Hassverbrechen liegen im Mangel an Information und Bewusstsein über bestimmte Thematiken sowie im Fehlen gesellschaftlicher Normen zur Bekämpfung von Diskriminierung. Auch die Gesellschaft trägt eine Mitschuld, da sie Menschen seit Jahren in verschiedene Gruppen einteilt. Auf diese Weise werden Stigmatisierungen, Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung geschaffen, reproduziert und aufrechterhalten.
Hassverbrechen zielen auf bestimmte Merkmale ab. Jedes Merkmal lässt sich einer Kategorie oder Gruppe zuordnen, sodass der*die Täter*in jedes Mal, wenn er*sie von dem Merkmal erfährt, gewalttätig wird, weil er*sie der Ansicht ist, dass die Opfer es verdienen und sendet gleichzeitig eine starke Botschaft an die Gemeinschaften. Diese lautet: die Gemeinschaften, die diese Merkmale teilen, sind nicht willkommen und haben Gewalt und Diskriminierung zu erwarten. Diese Angriffe sollen Angst und Einschüchterung verbreiten und die betroffenen Gruppen marginalisieren. Ein Angriff auf eine Person aus einer bestimmten Gruppe ist ein Angriff auf die gesamte Gruppe.
Der Begriff beschreibt die Annahme, dass es nur zwei voneinander unterschiedliche Geschlechter gibt: „Mann“ und „Frau“, die sich gegenseitig ergänzen und sexuell begehren. Der Begriff Normativität betont, dass heterosexuelle Menschen als „natürlich“ und „normal“ angesehen werden und dazu ermutigt werden, Familien zu gründen. Diese Norm schließt jedoch queere Menschen (Mitglieder der LGBTQIA+ Community) aus, ist diskriminierend und beruht auf dem vorherrschenden Glauben, dass Geschlecht und sexuelle Orientierung natürlich, eindeutig und unveränderlich sind.
Heterosexualität bezeichnet die sexuelle Orientierung, bei der Menschen romantisch und/oder sexuell zu Personen des „anderen Geschlechts“ hingezogen sind. Im Allgemeinen bedeutet dies, dass Männer sich zu Frauen hingezogen fühlen und Frauen zu Männern. Heterosexualität ist eine der häufigsten sexuellen Orientierungen und ist in vielen Kulturen und Gesellschaften die am weitesten verbreitete und akzeptierte Form der sexuellen Beziehung.
Der Begriff wird häufig als Überbegriff genutzt, um Feindseligkeit und Diskriminierung gegenüber Menschen, die der LGBTQIA+ Community angehören (lesbischen, homosexuellen, bisexuellen, trans*, queere, inter* und agender Menschen) zu beschreiben. Genau genommen bezieht sich das Wort „Homo“ spezifisch auf Diskriminierung gegenüber homosexuellen Menschen. Das Wort „Phobie“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Angst“. Es ist jedoch nicht so, dass diese Menschen Angst vor homosexuellen Personen haben, sondern eher an Stereotypen und Vorurteilen festhalten. Sie sehen homosexuelle Personen als ungleich an, fühlen sich in ihrer Wertvorstellung oder Weltansicht angegriffen, bedrohen sie, weil sie der Ansicht sind, dass sie Hass verdienen. Sie werten sie aufgrund bestimmter Merkmale ab (Diskriminierung), weil diese ihre Norm- und Religionsvorstellungen brechen.
Es gibt auch eine internalisierte Homophobie, diese kann zu Abwertung und Gewalt gegen andere homosexuelle Personen führen. Sie kann auch zu selbstschädigendem Verhalten führen, weil die betroffenen Menschen Angst haben, selbst als homosexuell wahrgenommen zu werden.
Diskriminierung ist ein großes Problem, das zu gewalttätigen Angriffen gegen alle Mitglieder der LGBTQIA+-Community führt. Ursachen hierfür sind Homo-, Lesbo-, Bi- und Transphobie, die in der Gesellschaft besteht. Der Staat hat hier eine wichtige Rolle und muss Maßnahmen zum Schutz der LGBTQIA+-Community ergreifen. Er muss gegen Intoleranz und bestehende Stereotype/Vorurteile vorgehen, um die Integrität der Mitglieder nicht zu gefährden.
Homosexuelle Menschen fühlen sich romantisch und sexuell von Menschen des gleichen Geschlechts angezogen. Die meisten Menschen verwenden jedoch nicht mehr diesen Begriff, sondern Begriffe wie lesbisch, schwul, queer. Teilweise wurden Homosexuelle Menschen in Einrichtungen eingewiesen, um ihre „Krankheit“ zu behandeln. 1990 wurde der Begriff aus dem Krankheitskatalog der WHO gestrichen.
Von dem lateinischen Begriff „includere“, welches „einbeziehen“ bedeutet. Alle Menschen sollen gleichermaßen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, unabhängig von Alter, Ethnizität, Hautfarbe, Kultur, Religion, Herkunft oder Geschlecht, etc. Sie sollen alle von der Gesellschaft gleichermaßen akzeptiert werden, dabei soll niemand benachteiligt werden, weder bei der Arbeit noch in der Gesellschaft, weder in seiner Privatsphäre, noch im öffentlichen Leben.
Intersektionalität kommt vom englischen Wort „intersection“ (auf dt. „Kreuzung“). Es ist die Überschneidung verschiedener Diskriminierungsformen aufgrund ihrer persönlichen Merkmale (Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, sexuelle Orientierung, etc.). Dabei ist zu erkennen, dass mehrere Diskriminierungsformen aufeinandertreffen können (nicht nur eine Art!) und unterschiedliche Auswirkungen haben. Beispiel: Eine Frau kann aufgrund Vorurteile gegenüber ihrer Hautfarbe, ihrer Religion und sexuellen Orientierung gleichzeitig diskriminiert werden.
Der Begriff „Intersektionalität“ wurde 1989 von der US-amerikanischen Rechtsprofessorin Kimberlé Crenshaw in ihrem Artikel „Demarginalizing: The Intersection of Race and Gender“ geprägt: „We tend to talk about inequality based on racialization as if inequality were separate based on gender, social class, sexuality or immigration history.” (“Wir neigen dazu, über Ungleichheit aufgrund von ‚Rassifizierung‘ zu sprechen, als sei die Ungleichheit getrennt aufgrund von Geschlecht, Gesellschaftsschicht, Sexualität oder Einwanderungsgeschichte“). Hintergrund seien die Erfahrungen von Schwarzen Frauen in den USA gewesen. Sie kritisierten, dass die Ungleichheits- und Unterdrückungsformen, welche sie selbst erlebten, im Feminismus weißer Frauen nicht miteinbezogen wurden.
Intergeschlechtliche Körper können Merkmale des „weiblichen“ und „männlichen“ Geschlechts aufweisen, welche vor oder nach der Geburt, im Kindesalter, in der Pubertät, oder erst im Erwachsenenalter bemerkt werden – oder auch nie. Neben den biologisch männlichen und weiblichen Geschlechtsmerkmalen gibt es angeborene körperliche Variationen bzw. biologische Besonderheiten bei der Geschlechtsdifferenzierung, wie z. B. Abweichungen der Geschlechtschromosomen, der Hormonproduktion, der inneren und äußeren Geschlechtsorganen oder genetisch bedingte Entwicklungsstörungen.
Wenn aufgrund dieser biologischen Merkmale nicht festgelegt werden kann, ob jemand eindeutig männlich oder weiblich ist, gilt dieser Mensch als intergeschlechtlich. Früher waren bei solchen Phänomenen, chirurgische Eingriffe im Säuglings- oder Kindesalter üblich, bei denen geschlechtsverändernde Eingriffe vorgenommen wurden, um das körperliche Erscheinungsbild an das, des männlichen oder weiblichen Geschlechts anzupassen. Oft geschah dies auf Empfehlung der Ärzt*innen und mit Einwilligung der Eltern, die nicht ausreichend informiert wurden. Die Betroffenen selbst erfuhren dies nie oder selten, obwohl diese Eingriffe als Menschenrechtsverletzung gelten und oft psychologische Folgen mit sich bringen.
Jede*r hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit und sollte im zustimmungspflichtigen Alter selbst entscheiden können, ob sie einen („nicht notwendigen“) medizinischen Eingriff wünschen oder nicht. Die Person selbst hat das Recht, sich als weiblich, männlich, nicht-binär oder intergeschlechtlich zu identifizieren, weswegen es seit Anfang 2019 erlaubt ist, sich im Personenstandsregister als „divers“ einzutragen. Der Begriff „intersexuell“ empfinden intergeschlechtliche Menschen als abwertend, deshalb wird „intergeschlechtlich“ bevorzugt. Seit 2021 sind chirurgische Eingriffe bei intergeschlechtlichen Kindern in Deutschland verboten, es gibt jedoch weiterhin viele Ausnahmen.
Die Vorstellung, dass man die Bevölkerung eines Landes in unterschiedliche Gruppen oder Klassen aufteilen kann.
Es handelt sich hierbei, um eine Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer „Klasse“, der ökonomischen bzw. sozialen Herkunft oder Position eines Menschen. Es ist eine Benachteiligung, Abwertung und Unterdrückung einer Person/Gruppe. Ihr wird der soziale, berufliche und Bildungsaufstieg erschwert und somit die Teilnahme am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben verhindert. Gleichzeitig bilden sich Stereotype und Vorurteile.
Heutzutage spricht man nicht mehr von „Klassen“, sondern von unterschiedlichen Gesellschaftsschichten oder sozialen Milieus (Umfeldern). Dabei ist Geld/Reichtum bzw. Besitzeigentum, nicht das einzige Merkmal, welches die Position einer Person in der Gesellschaft beschreibt oder definiert. Auch kulturelle und religiöse Ansichten, können ausschließend sein.
Frauen, die sich romantisch und sexuell zu Frauen hingezogen fühlen. Der Name kommt von der griechischen Insel Lesbos in der Ägäis, wo die Dichterin Sappho die Liebe zwischen Frauen in ihren Gedichten thematisierte. Seit Jahren haben Lesben mit Diskriminierungen zu kämpfen. Sie werden als „zu männlich“, „zu aggressiv“, „zu sichtbar“ oder „zu feministisch“ gesehen. Diese heteronormativ geprägten Geschlechterbildern, führen dazu, dass jegliche Abweichung als Widerstand gegenüber dem „Frausein“ gesehen wird. Sie werden mit Schimpfwörtern wie „Kampflesbe“ oder „Mannsweib“ beworfen, wenn sie „zu männlich“ sind. Als „zu feminin“ gesehene Lesben erleben dagegen eine sexualisierte Form von Gewalt und Diskriminierung.
LGBTQIA+ ist ein Abkürzung für Lesbian (lesbisch), Gay (schwul), Bisexual (bisexuell), Trans* (transgender), Queer, Inter* (intergeschlechtlich) und Asexual (asexuell). Das "+" oder manchmal auch ein "*" stehen als Platzhalter für weitere Selbstbezeichnungen.
Weitere Abkürzungen wie LSBT oder LGBTQ* haben in der Regel die selbe Bedeutung. Die einzelnen Buchstaben sollen auf die diverse Lebensrealitäten aufmerksam machen und ihnen Sichtbarkeit verschaffen. Personen können dabei einer oder mehrerer Gruppen angehören. Der Sammelbegriff dient Menschen, die in ihrer Geschlechtsidentität und/oder sexueller Orientierung nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechen.
Im deutschsprachigen Raum sieht man die Verwendung des Begriffes "Queer" als allgemeinen Sammel-/Oberbegriff anstelle von LGBTQIA+.
Der Begriff „Community“ (Gemeinschaft) bezieht sich auf eine Gruppe von Menschen, die sich aufgrund gemeinsamer Interessen, Eigenschaften oder Erfahrungen einander zugehörig fühlen. Die LGBTQIA+ Mitglieder teilen häufig ähnliche Diskriminierungserfahrungen sowie Werte und Vorstellungen. Eine Community ist ein wichtiger Raum für Unterstützung und Austausch. Gruppen überschneiden sich oft und Menschen können sich verschiedenen Communities zugehörig fühlen.
Der „männliche Blick“. Die Darstellung der Frau aus dem Blickwinkel eines Mannes. Frauen werden dabei als Lustobjekte gezeigt und auf ihren Körper reduziert, während der Mann die Hauptrolle übernimmt.
Der Male Gaze wurde zuerst von der feministischen Filmtheoretikerin Laura Mulvey in den 1970er Jahren eingeführt, um die Art und Weise zu beschreiben, wie Filme und visuelle Medien Frauen häufig als passive, sexualisierte Objekte darstellen, die für das männliche Publikum konzipiert sind. Diese Darstellungen tragen dazu bei, Geschlechterstereotype zu festigen und die Sexualisierung von Frauen zu verstärken und beizubehalten.
Aus dem Englischen „man“ (Mann) und „explaining“ (erklären). Der Begriff beschreibt ein Kommunikationsverhalten, bei dem der Mann davon ausgeht, mehr über ein bestimmtes Gesprächsthema zu wissen als die Frau, und ihr dieses Thema erklärt, obwohl die Frau bereits mit dem Thema vertraut ist. Meist ist die Art und Weise des Gesprächs – von Seitens des Mannes her – herablassend und bevormundend.
Bespiel: Ein Mann erklärt einer Frau, wie sie ihr Auto reparieren soll, obwohl sie selbst Mechanikerin ist und über mehr Fachkenntnisse verfügt als er.
Aus dem englischen „man“ (Mann) und „spreading“ (sich ausbreiten) und bezeichnet das Verhalten, bei dem Männer in der Öffentlichkeit – meist Bussen, U-Bahnen oder Zügen – sitzen und ihre Beine weit spreizen und sich so auf benachbarte Sitze ausbreiten. Sie nehmen mehr Platz ein als nötig und schränken die Bewegungsfreiheit ihrer Mitmenschen ein.
Vor allem Frauen machen sich in solchen Situationen „klein“ und meiden den Blick zu der männlichen Person, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken (und keine Konsequenzen erleiden zu müssen).
Der Begriff meint die Verdrängung von Bevölkerungsgruppen oder Individuen aus der Gesellschaft. Diese kann geografisch, kulturell, sozial oder wirtschaftlich erfolgen. Meist spielt sie sich auf mehreren Ebenen ab, schließt ganze Gruppen aus und verhindert ihre Einbindung in die Gesellschaft.
Das Konzept beschreibt eine vorherrschende soziale, kulturelle und historische Vorstellung von Männlichkeit in unserer Gesellschaft. Es umfasst Verhaltensweisen, Selbstbilder und zwischenmenschliche Beziehungen von Männern sowie die Vorstellung von „männlichen Strukturen“. Dazu gehören die Annahme, dass „Männer“ keine Schwäche zeigen sollen, sondern hart, aggressiv und nicht etwa zärtlich oder liebevoll sein sollten, erst recht nicht im Umgang mit anderen Männern.
„Toxische Männlichkeit“ bezieht sich auf das Festhalten an traditionellen patriarchalen Denk- und Verhaltensweisen sowie Überlegenheitsgefühle, mit denen Männer sich selbst und anderen verletzen können. Diese Denkmuster gehen mit der Abwertung von Frauen und anderen Geschlechtsidentitäten einher.
Eine Gruppe von Menschen, die auf allen Ebenen (global, lokal oder national) viel kleiner und weniger stark ist als die Mehrheit. Immer wieder erleben Minderheiten, Formen von Ausgrenzung, Benachteiligung oder Diskriminierung. Dies widerspricht den Grundsätzen einer Gesellschaft. Alle Menschen, haben das Recht zu leben, wie sie es gerne möchten. Niemand darf wegen Vorurteilen bezüglich des Geschlechts, der Abstammung, des Glaubens, der Heimat, der Herkunft oder der Sprache benachteiligt werden, so steht es auch im Grundgesetz. Auch wenn sich alle an die Gesetze des Landes halten müssen, stellen wir fest, dass dies oft doch nicht der Fall ist.
Für eine Person wird versehentlich oder absichtlich das falsche Pronomen verwendet.
Aus dem Altgriechischen „Misos“ für Hass und „Gyne“ für Frau. Es bedeutet Frauenfeindlichkeit oder Frauenhass und beschreibt eine emotionale und hasserfüllte Haltung, vorwiegend von Männern, welche auf die Ideologien des Patriarchats beruhen. Sie weisen seit Tausenden von Jahren auf die untergeordnete Position der Frau hin, die keinen Anspruch darauf haben, selbst Entscheidungen über ihr Leben oder die Gesellschaft zu treffen. Ihnen wird die Macht entzogen u. a. in der Politik und der Gesellschaft mitzubestimmen. Unter dem Begriff „internalisierte Misogynie“ versteht man, eine bewusste oder unbewusste verinnerlichte Misogynie, welchen Frauen empfinden. Das bedeutet, wenn Frauen anderen Frauen oder auch sich selbst gegenüber, Hass empfinden. Dies kann sich in Aussagen äußern, bei denen andere Frauen und/oder deren Hobbys abgewertet werden.
Der Begriff kommt aus dem Englischen „to mob“ (angreifen, attackieren). Mobbing kann durch direkte oder indirekte Beschimpfungen, Beleidigungen und falsche Aussagen erfolgen. Menschen können auch durch direkte Angriffe oder andere Gewalttaten gemobbt werden. Die Täter*innen wollen ihre „Macht“ zeigen, indem sie ihre Opfer einschüchtern und Angst machen. In manchen Fällen werden Mobbingopfer krank davon, Schüler*innen wollen die Schule wechseln, Arbeitnehmer*innen ihren Arbeitsplatz, weil sie die Angriffe nicht mehr aushalten. Es ist wichtig offen über Mobbing zu sprechen, damit die Gefahr geringer wird, gemobbt zu werden.
Eine Geschlechtsidentität, die sich außerhalb der traditionellen binären Geschlechterkategorien „männlich“ und „weiblich“ bewegt. „Nicht-binär“ kann neutral sein, kein Geschlecht oder zwischen mehreren Geschlechtern hin und her wechseln, je nach Situation und Zeit. Es gilt auch als Sammelbegriff für Bezeichnungen wie agender, genderqueer oder genderfluid.
Ausgrenzung einer Gruppe, deren Eigenschaften, Bedürfnisse und Fähigkeiten als „anders“ gesehen werden. Diese Andersartigkeit wird als abweichend von der Norm interpretiert, welche dazu führt, dass der Gruppe zugehörigen Personen dadurch ausgegrenzt werden.
Im Gegensatz zum selbstbestimmten Coming-Out beschreibt der Begriff „Outing“ die übergriffige Handlung, bei der eine Person ungefragt die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität einer anderen Person offenbart. Je nach Umfeld kann dies für die betroffene Person gefährlich sein. Die Begriffe „Coming-Out“ und „Outing“ werden manchmal fälschlicherweise synonym verwendet.
Als pansexuell (griech. „pan“: ganz, alles) bezeichnen sich Menschen, die sich sexuell zu anderen Personen hingezogen fühlen, unabhängig vom Geschlecht der Person. Pansexuelle Menschen können sich in Menschen aller Geschlechter verlieben, z. B. können sie sich auch zu nicht-binären und genderfluiden Personen hingezogen fühlen.
Aus dem lateinischen Wort „paritas“ (Gleichheit). Damit ist die Gleichheit zwischen Frauen und Männern gemeint, sie sollen in allen Punkten gleiche Rechte und Chancen bekommen. In der heutigen Zeit kommt es immer noch vor, dass Männer Frauen vorgezogen werden, v. a. in der Berufswelt. Gründe hierfür sind Kinder- und Pflegebetreuung, die meist von Frauen getätigt werden, und der Annahme, dass diese die Frauen in ihrer Tätigkeit hindern könnte, ihre Arbeit konsequent fortzuführen. Beispiele hierfür sind: die (Stimmen-)Gleichheit verschiedener Mitglieder in einem Gremium, u. a. die Mitgliedschaft der Fakultätsräte sollen einen gleichmäßigen Frauen- und Männeranteil haben.
Der Begriff Patriarchat kommt aus dem Altgriechischen „patir und arches“, was „Vaterherrschaft“ bedeutet. Es handelt sich um ein weltweit vorherrschendes – von Männern bestimmtes und (nach ihnen) ausgerichtetes – soziales Ordnungssystem der Ausbeutung, Herrschaft, Kontrolle, Gewalt und Unterdrückung von Frauen unabhängig von Alter, Klassen, sexuellen Orientierungen, Hautfarben und Religionen, etc.
Männer haben die Macht und wenden diese auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens an. Sei es in der Bildung, der Politik, der Religion, der Familie, im privaten und öffentlichen Leben, der Wirtschaft und der Wissenschaft. Es ist ein Ideensystem, welches Männer privilegiert und ihre Überlegenheit betont, Geschlechterunterschiede und -rollen hervorhebt, ihre männliche Dominanz zeigt und rechtfertigt. Es ist auch oft durch die Unterdrückung von Frauen, Kindern und Menschen gekennzeichnet, deren Geschlecht oder Körper sich der Kategorisierung männlich/weiblich widersetzen.
Personen, Unternehmen oder Marken „solidarisieren“ sich mit der LGBTQIA+ Community meistens aus Image- und Marketinggründen (z. B. um ihre Reichweite zu vergrößern). In der Regel täuschen sie dieses Interesse vor, unterstützen die Community nicht oder nur teilweise und widersprechen sich. Sie wollen damit die Aufmerksamkeit der Community und aller anderen Menschen auf sich ziehen, indem sie moderner, fortschrittlich (aufgeklärt) und toleranter wirken wollen.
Dies ist besonders häufig während des Pride Months zu beobachten, wenn viele Firmen Regenbogen-Logos und -Produkte bewerben, ohne tatsächlich sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen.
Der Begriff umfasst Menschen, die v. a. wegen Vorurteilen gegenüber ihrer Hautfarbe Rassismuserfahrungen machen. PoC sind strukturell von alltäglichem, gesellschaftlichem, institutionellem und anderen Formen von Rassismus betroffen. Das Buchstabenkürzel BIPoC umfasst unter „B“ Black People (Schwarze Menschen), während das „I“ für Indigenous People (Indigene Menschen) steht.
Der Monat Juni wird der LGBTQIA+ Community und seiner Geschichte gewidmet. Der Juni wurde als Pride Month gewählt, um an die Stonewall-Aufstände zu erinnern, die im Juni 1969 in New York City stattfanden. Diese Aufstände gelten als Wendepunkt im Kampf für die Rechte von LGBTQIA+ Personen und markierten den Beginn der modernen LGBTQIA+ Bewegung.
Sammelbegriff für Personen, deren geschlechtliche Identität und/oder sexuelle Orientierung, nicht dem binären System der Heteronormativität entspricht. Der Begriff „queer“ hat in den letzten Jahren verschiedene Definitionen bekommen: Einst als Schimpfwort benutzt, wurde „queer“ Ende der 1980er Jahre von Aktivist*innen in New York bei Demonstrationen zum Kampfbegriff: „We’re here. We’re queer. Get used to it!“ Eine eindeutige Definition gibt es nicht. Auf Englisch bedeutete „queer“ = „merkwürdig“, „seltsam“.
In den 1990er Jahren thematisierten Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen die Pathologisierung, Kriminalisierung und Entrechtung von sexuellen Lebensweisen, Genderidentitäten und Körperlichkeiten, die nicht den gesellschaftlichen Normvorstellungen von Heterosexualität und Binarität entsprechen.
Die gesellschaftlichen normativen Erwartungshaltungen bzgl. Geschlecht, sexueller Orientierung und/oder Lebensweise werden abgelehnt (Selbstbezeichnung). Queer nimmt eine Sonderrolle ein, da es einerseits von manchen als eigenständige Identität verwendet wird, sowohl vom Geschlecht her (z. B. genderqueer, also ein nicht-binäres Geschlecht) als auch von der Orientierung (das Ablehnen von Schubladen). Andererseits wird „queer“ umgangssprachlich gern auch als Oberbegriff für sämtliche Identitäten und Orientierungen verwendet, die „queer“ zu Heterosexualität und Cis-Geschlechtlichkeit liegen. Gleichzeitig wird „queer“ nicht von allen Teilen der Community als Selbstbezeichnung verwendet. Deshalb kann es nicht immer als Ersatz oder Synonym für LGBTIQA+ verwenden. Zumal „queer“, wenn es als Sammelbezeichnung verwendet wird, die verschiedenen Gruppen unsichtbar macht, die durch die Buchstaben sichtbar gemacht werden sollen.
Der Begriff schließt alle Mitglieder der LGBTQIA+ Community mit ein (queere Community). Er wurde vor allem durch die US-Amerikanische Philosophin Judith Butler bekannt, nachdem sie 1990 ihr Buch Gender Trouble („Das Unbehagen der Geschlechter“) veröffentlichte.
Queerfeindlichkeit oder "LGBTQIA+"-Feindlichkeit bezeichnet Vorurteile, Diskriminierung, Hass oder Gewalt gegenüber Menschen, die Teil der LGBTQIA+ Community sind. Diese Feindseligkeit kann in verschiedenen Formen auftreten, darunter verbale Belästigung, physische Gewalt, soziale Ausgrenzung, rechtliche und strukturelle Diskriminierung und sogar Gewaltverbrechen wie Mord oder Übergriffe. Queerfeindlichkeit kann auf individueller Ebene, in Institutionen, auf politischer Ebene oder in der Gesellschaft insgesamt auftreten. Sie basiert oft auf Vorurteilen, Ignoranz, religiösen Überzeugungen oder kulturellen Normen, die die Vielfalt menschlicher Sexualität und Geschlechtsidentität nicht akzeptieren oder respektieren. (siehe Homophobie)
Eine Gesellschaft, in der sexuelle Gewalt, Belästigung, Missbrauch und Vergewaltigung geduldet, normalisiert, heruntergespielt und verharmlost wird. Dem Opfer wird misstraut und die Schuld zugeschoben, ohne dabei Konsequenzen für die Täter*innen zu ziehen. Vor allem Frauen und Kinder sind davon betroffen. Die Gesellschaft akzeptiert und entschuldigt solche Taten, sieht über diese hinweg und macht sich über die Opfer lustig.
Diskriminierungsform, die auf der Überzeugung beruht, dass Menschen aufgrund bestimmter äußerlicher Merkmale („Rasse“, Hautfarbe, Herkunft, Kultur, Religion, etc.) unterschiedlich behandelt, ausgegrenzt, verletzt, benachteiligt und bewertet werden sollen. Hierbei wird häufig physische und psychische Gewalt angewendet. Es ist ein Gewalt- und Unterdrückungssystem, in das wir hineingeboren werden.
Die Gesellschaft weigert sich bis heute im sozialen, rechtlichen, politischen und institutionellen Kontext, die Gleichberechtigung zwischen den Menschen zu akzeptieren und zu respektieren. Beispiele: „Wo kommst du (wirklich) her?“, „Du sprichst aber gut Deutsch.“, „Geh zurück, wo du herkommst!“
Räume und Räumlichkeiten, in die sich Menschen zurückziehen können, die marginalisiert oder diskriminiert werden. In einer geschützten Umgebung können sie sich über Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig Kraft geben. Es können Orte sein, an denen Selbsthilfe, Empowerment und Unterstützung erfolgen, aber auch gesellschaftliche Machtstrukturen analysiert und besprochen werden. Menschen sind frei über ihre Erfahrungen und Problematiken zu sprechen, ohne sich in Frage gestellt oder kritisiert zu fühlen.
Es wird immer häufiger von einem Safer Space gesprochen, um zu verdeutlichen, das absolute Sicherheit nicht garantiert werden kann. Selbst in den besten Absichten kann es vorkommen, dass jemand unbewusst verletzende oder unangemessene Kommentare macht. „Safer Space“ betont daher das Bestreben, kontinuierlich an einem sichereren Umfeld zu arbeiten, anstatt die unrealistische Erwartung zu setzen, dass völlige Sicherheit garantiert ist. Es unterstreicht auch die Verantwortung aller Beteiligten, aktiv zu einem respektvollen und unterstützenden Raum beizutragen.
Männer, die sich romantisch und sexuell zu anderen Männern angezogen fühlen. Der Ursprung des Wortes „schwul“ ist unbekannt. Es tauchte im späten 19. Jahrhundert in Berlin als Bezeichnung für männerliebende Männer auf.
Der Sexualforscher Magnus Hirschfeld gründete 1897 das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK), um für die Abschaffung des Paragrafen 175 zu kämpfen, der Homosexualität kriminalisierte. Berlin war zur damaligen Zeit eine der wenigen Städte weltweit, in der die gleichgeschlechtliche Liebe offen gelebt wurde. Es erschienen die ersten Magazine, Schlager und Kinofilme, die Homosexualität thematisierten. Während des zweiten Weltkrieges verfolgten und ermordeten die Nazis Homosexuelle. Doch auch nach dem Krieg blieb männliche Homosexualität kriminalisiert. In den 1970ern entstand die moderne Lesben- und Schwulenbewegung, eine Community, mit dem Wunsch mit dem Versteckspiel aufzuhören. Doch die Aidskrise in den 1980ern erschwerte die Situation wieder.
Heutzutage nutzen immer noch viele „schwul“ als Schimpfwort (z. B. auf den Schulhöfen). Für viele Jugendliche ist somit das Coming-out weiterhin eine Form der Stigmatisierung.
https://www.swr.de/swrkultur/wissen/magnus-hirschfeld-pionier-der-sexualforschung-100.html)
Diskriminierung aufgrund des Geschlechts einer Person, oft ausgedrückt in Form von Benachteiligung, Ungleichbehandlung, Gewalt und Unterdrückung von Frauen und trans* Personen.
In einer patriarchalischen Gesellschaft wird „Männlichkeit“ als Norm verstanden, an der alles gemessen wird, „Weiblichkeit“ dagegen wird abgewertet und die vorherrschenden Geschlechterstereotypen bzw. -rollen und Vorurteile ihnen gegenüber kleingeredet und verharmlost. (Siehe Femizid)
Bezeichnet, wer welches Geschlecht oder welche Geschlechter sexuell attraktiv findet. Sexuelle Orientierung ist ein wesentlicher Bestandteil der Identität einer Person und kann sich im Laufe des Lebens entwickeln und verändern. Beispiele für sexuelle Orientierungen sind Hetero-, Homo-, Pan- und Bisexualität.
Aus dem englischen „slut“ (Schlampe) und „shaming“ (schämen/bloßstellen). Es ist eine Abwertung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres vermeintlich unangepassten sexualisierten Auftretens, ihrer sexuellen Aktivität oder auch aufgrund ihres Kleidungsstils.
Sie werden als „schlampig“ beschämt, weil sie nicht der Vorstellung oder Normen entsprechen, die die Täter*innen haben. Slutshaming kann Frauen und Mädchen zu Opfern von Misogynie und Sexismus machen, welche in der Gesellschaft bestehen. Gleichzeitig kann es in Form von Beleidigungen, der Verbreitung von Gerüchten, als Victim Blaming bei sexualisierter Gewalt und sozialer Ausgrenzung geschehen.
Übergeneralisierte, vereinfachte Vorstellung über die Eigenschaften, Verhaltensweisen und Merkmale einer sozialen Gruppe. Diese Vorstellungen basieren auf bestimmten Merkmalen wie Geschlecht, Ethnizität, Alter, Religion oder anderen Eigenschaften und führen dazu, dass allen Mitgliedern dieser Gruppe dieselben Eigenschaften oder Verhaltensweisen zugeschrieben werden. Sie können zu Vorurteilen und Diskriminierung führen, da sie die Vielfalt und Individualität der Menschen innerhalb einer Gruppe ignorieren.
„trans-exclusionary radical feminism“: Eine Bewegung, welche im Allgemeinen gegen transgeschlechtliche Personen (v. a. trans* Frauen) diskriminiert und deren Identität infrage stellt.
Der Begriff wurde von der US-amerikanische Soziologin Rosabeth Moss Kanter in den 1970er-Jahre geprägt. Bei ihrer Forschung über die Einstellung von multinationalen Konzernen, stellte sie fest, dass die wenigen Frauen, die in diesen Konzernen arbeiteten, vor allem eine Alibifunktion erfüllten. Das bedeutet, dass sie nicht als Individuen angesehen wurden, sondern als Repräsentantinnen der Kategorie Frau. Sie repräsentierten die Minderheit in einer von Männern dominierten Gruppe. Diese Frauen werden als „Tokens“ bezeichnet.
„Tokenism“ bzw. „Tokenismus“ bezeichnet die Praxis, eine symbolische Anstrengung zu unternehmen, um Vielfalt oder Inklusion zu zeigen, ohne echte Maßnahmen. Das „Token“ wird oft nicht vollständig in Entscheidungsprozesse einbezogen oder hat wenig Einfluss, dient aber als Beweis dafür, dass die Organisation oder Gruppe angeblich divers ist. Tokenismus hat schwere Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit der Betroffenen, da sie in eine stereotype Rolle gedrängt werden, in der sie sich entmenschlicht fühlen können und ihre Anwesenheit als bloße Erfüllung eines Quotenanspruchs betrachtet wird, anstatt als wertgeschätztes und gleichberechtigtes Mitglied der Gemeinschaft.
Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht oder nicht vollständig mit dem Geschlecht übereinstimmt, dem sie nach der Geburt zugewiesen wurden. Während die meisten Menschen an ihrer geschlechtlichen Zuschreibung keine Zweifel haben, gibt es mittlerweile eine wachsende Anzahl an Personen, die sich in ihrem zugeschriebenen Geschlecht nicht wohl fühlen und beginnen sich zu ihrer Transgeschlechtlichkeit zu bekennen.
Der Begriff „trans“ bezieht sich auf die geschlechtliche Identität eines Menschen und nicht auf seine sexuelle Orientierung. Viele transgeschlechtliche Menschen lehnen „transsexuell“ oder „Transsexualität“ aufgrund folgenden Gründen ab:
Diese Begriffe werden jedoch weiterhin in der Medizin, der Psychologie und dem Recht verwendet.
Transgeschlechtlichkeit wird häufig mit Hormonersatztherapien und operativen Eingriffen gleichgesetzt. Bis 2011 gab es in Deutschland auch einen rechtlichen Zwang, Grund dafür war das sogenannte „Transsexuellengesetzes“ (TSG). Voraussetzung für die Änderung des Geschlechtseintrages waren intimorganverändernde Operationen und Sterilisation. Das Bundesverfassungsgericht beschloss nach 30 Jahren und zahlreichen Klagen, dass dies unvereinbar mit dem Grundgesetz ist.
Medizinische Maßnahme, durch die trans* Personen ihre Geschlechtsidentität körperlich angleichen. Es gibt verschiedene Formen einer Transition. Zum einen bezieht sie sich auf das Angleichen des sozialen Geschlechts an das Ich-Geschlecht, die sog. gesellschaftliche Transition. Das heißt, den Menschen in der Umgebung mitteilen oder sich entsprechend zu kleiden. Zum anderen gibt es die Angleichung des Körpers – die medizinische Transition – in Form von operativen Eingriffen oder die Einnahme von Hormonen und/oder Hormonblockern. Und zuletzt die juristische Transition, die Angleichung von Namen und dem Personenstand. (siehe auch Geschlechtsangleichung)
Dem Opfer wird die Schuld für die Straftat zugeschrieben, statt sie bei dem eigentlichen Täter*innen zu suchen (Täter*in-Opfer-Umkehrung). Aussagen wie, mangelnde Vorsicht, falsche Kleidung (zu kurzer Rock) oder anderes Fehlverhalten sind Merkmale der Rape Culture. Diese Merkmale sollen die Täter*innen provoziert und zur Tat animiert haben. Der Vorwurf das Falsche angehabt zu haben, sich nicht genug gewährt zu haben, nicht frühzeitig zur Polizei gegangen zu sein oder die Beziehung nicht konsequent beendet zu haben, können weitere Merkmale sein. Weder das Aussehen, die Kleidung noch eine Verhaltensweise sind eine Entschuldigung für das Verhalten der Täter*innen.
Der Begriff „Diversity“ oder „Diversität“ ist aus dem Lateinischen abgeleitet und bedeutet Vielfalt und Vielfältigkeit. Alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Identität, ihrer sexuelle Orientierung, ihrem Alter, ihrer Religion oder ihrer sozialen Herkunft, etc. sollen die Möglichkeit haben ihr Potential zu entfalten, respektiert und wertgeschätzt werden. Sie sollen sich aktiv in die Gestaltung der Gesellschaft einbringen können, denn Diversity erkennt die Vielfalt aller Menschen an. Menschen haben viele Gemeinsamkeiten, auch wenn sie verschiedene ethnische Herkünfte oder Religionen und Weltanschauungen haben. Sie können im gleichen Alter, lesbisch und Mutter sein oder gleiche körperliche Fähigkeiten oder Beeinträchtigungen haben. Ziele sind u. a. den Abbau von Diskriminierung und die Gleichberechtigung aller, die Förderung von Chancengleichheit, die Reduzierung von Benachteiligungen in der Gesellschaft im Alltag, in der Bildung und in der Berufswelt, indem man die gesellschaftlichen Barrieren überwindet.
Eine positive oder negative Bewertung, Emotion, oder Verhalten gegenüber einer Person basierend auf ihrer Gruppenzugehörigkeit. Eine Meinung wird ohne eigene Erfahrung und Prüfung einfach übernommen.
Weißer Feminismus beschreibt eine Form des Feminismus, in der weiße, heterosexuelle Frauen im Mittelpunkt stehen. Feminismus soll aber nicht nur dazu dienen, für die eigenen Rechte zu kämpfen, sondern für die Rechte aller Frauen, dazu gehört auch den Fokus auf die Unterdrückung von marginalisierten Frauen, Women of Color, zu setzen.
Der Begriff Xenophobie lässt sich aus dem Griechischen ableiten und bedeutet in der wörtlichen Übersetzung "Angst vor dem Fremden". Im Deutschen wird der Begriff häufig mit "Fremdenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit" übersetzt. Damit ist eine ablehnende Haltung gegenüber Ausländer*innen und Menschen mit Migrationshintergrund gemeint. Auch Merkmale wie das Aussehen eines Menschen (seine Hautfarbe), seine Religion oder Sprache können eine Rolle spielen. Xenophobie kann sich als Ausgrenzung, Diskriminierung, Übergriffen, systematischer Vertreibung bis hin zu Mord äußern.
Xenophobie bzw. Fremdenfeindlichkeit wird als Begriff kritisiert, da sich die Frage stellt, wer die „Fremden“ sein sollen und wer das entscheidet. Gemeint sind alle People of Color, ungeachtet dessen, ob die Person eine deutsche Staatsangehörigkeit hat oder in Deutschland aufgewachsen ist. Daher wird der Begriff „Rassismus“ bevorzugt, um die Diskriminierungsform zu benennen.