Mit Gerald Permantier, Jürgen Doneit und Alois Heinz wurden gleich drei Professoren mit Lehrschwerpunkt im Studiengang Software Engineering (SE) in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Das Ende des Sommersemsesters 2024 markierte gleichzeitig auch das Ende ihrer offiziellen Amtszeit. Zahlreiche Angehörige der IT-Fakultät sowie Wegbegleiter*innen der Hochschule folgten der Einladung des Professoren-Trios in ein italienisches Restaurant in Talheim. Vom Campus Sontheim aus wurde sogar eine kleine Wanderung zum Ziel-Lokal angeboten. Der Dekan der Fakultät, Professor Martin Haag, übergab je einen üppig gefüllten Präsentkorb mit kulinarischen Leckerbissen und würdigte in seiner Dankesrede den großen Einsatz der Professoren in Lehre und Forschung. Zusätzlich gab es zu jedem der künftigen Ruheständler auch die ein oder andere persönliche Anekdote.
Gerald Permantier gehört zu den Erstberufenen im Studiengang Software Engineering und hat dieses Programm von Beginn an maßgeblich mitgestaltet und aufgebaut. Gestartet ist Permantier im Oktober 1996 und wurde vom damaligen Fachbereichsleiter Professor von Jan gleich zum Gründungs-Studiengangleiter ernannt. Zu Beginn seiner Laufbahn übernahm er alle Fächer, wo sprichwörtlich „Not am Mann“ war. Etabliert haben sich dann im Laufe der Zeit Fächer wie Grundlagen des Software Engineering 1+2, Projektplanung und Tools des Software Engineering, sowie das Labor für SE und Project Skills mit Professorin Nicola Marsden.
„Zu Gerald muss ich natürlich erwähnen, dass er neben seiner akademischen Tätigkeit auch ein leidenschaftlicher Musiker und Frankreichliebhaber ist. Das haben wir beide gemeinsam“, sagt Dekan Martin Haag. Permantier spielt seit vielen Jahren in der Bigband der Hochschule und verbringt seine Urlaube gerne in seinem Haus in Frankreich. Seine Leidenschaft für die Musik und das Reisen hat sich auch in dem ein oder anderen studentischen Projekt niedergeschlagen. So entstanden unter anderem Skifahr-Apps und mobile Reiseführer oder eine Website für das Paulus Symphonie Orchester in Stuttgart.
Außerdem werden sich einige Kolleg*innen an Permantiers langjährige Rolle als Studiendekan der IT-Fakultät erinnern. „Viele wissen möglicherweise gar nicht, dass das ein Wahlamt ist, weil das ja immer Gerald war“, betont Haag mit einem Schmunzeln. Neben viel „Verwaltungskram“ blieb ihm vor allem die Planung des Studiengangs Angewandte Informatik in Erinnerung: „Das war im heißen Sommer 2013“. Zuletzt begleitete Permantier erfolgreich die Position als Auslands-beauftragter der Fakultät und hat damit maßgeblich die Internationalisierungsmaßnahmen vorangetrieben. Neben spannenden Reisen zu Partnerhochschulen nach Skandinavien oder Schottland, blickt der Professor am liebsten auf die Zusammenarbeit mit der Universität Transilvania Braşov in Rumänien zurück: „Wir hatten einige Hundert Studierende aus Braşov bei uns in der Fakultät, die für ein oder zwei Semester hier erfolgreich studiert haben.“
Professor Jürgen Doneit wechselte aus der Fakultät Technische Prozesse in den Studiengang Software Engineering und hat dort Informatik-Studierende vor allem im Bereich Embedded Systems und der Signalverarbeitung ausgebildet. Dieses Thema war auch regelmäßig eine beliebte Vorlesung im Rahmen des Schnupperstudiums „Studieren probieren“, wobei Doneit interessierten Schüler*innen zeigte, „wie die 0er und 1er einen Stromschlag verpasst bekommen, damit sie hin und her sausen“.
Jürgen Doneits frühe Beschäftigung mit Elektromobilität war die Basis für die nächste Dekan-Anekdote: „Schon lange bevor öffentliche Ladesäulen alltäglich waren, hat Jürgen sein Elektroauto bei den Klausurtagungen der Fakultät an einer Laterne aufgeladen – eine clevere Lösung in einer Zeit, als die Ladeinfrastruktur noch in den Kinderschuhen steckte.“
Nach der Laudatio nutzte Jürgen Doneit kurz die Gelegenheit und richtete einen Appell an die Gäste. Denn seine Passion für unkonventionelle Lösungen bei der Elektromobilität ist mit seinem Wunsch für mehr Tempo bei der Energiewende verbunden. Ein sehr wichtiges Thema, dass die Runde zum Nachdenken und zustimmendem Applaus bewegte.
Seit dem Wintersemester 2001/02 – also seit 46 Semestern – ist Alois Heinz Professor der Hochschule Heilbronn. Nach vorherigen Stationen an den Universitäten in Aachen (RWTH), Karlsruhe (KIT), Freiburg und Helsinki, hat sich der Professor für Grundlagen und Theorie der Informatik in seiner Zeit an der HHN viele Jahre intensiv mit Algorithmen und Datenstrukturen beschäftigt. Als Mit-Herausgeber der berühmten ‚On-Line Encyclopedia of Integer Sequences (OEIS)‘ hat Heinz zahlreiche Informationen aufbereitet, erstellt und veröffentlicht, die messbare Zusammenhänge in Algorithmen, Datenstrukturen, Graphen, Bäumen und Sprachen beschreiben. Seine Leidenschaft für die Mathematik ist auch für Martin Haag bemerkens- und in seiner Laudatio erwähnenswert.
Der Dekan hebt in seiner Rede hervor, dass komplexe Aufgabenstellungen und Zahlenfolgen in der Vergangenheit wohl nicht jeden gleichermaßen fasziniert hätten. Aber: „Die Begeisterung von Alois Heinz für die Welt der Zahlen hat mich immer beeindruckt und ist mit Sicherheit einer der Gründe, warum zahlreiche Absolvent*innen des Studiengangs die Mathematik am Ende doch häufig mit Bravour gemeistert haben.“
Zu den Highlights seiner betreuten Abschlussarbeiten in der Fakultät Informatik zählen unter anderem Kooperationsarbeiten. Gemeinsam mit der „Indian Space Research Organisation (ISRO)“ entstand z.B. eine Masterarbeit zur Schiffsklassifikation in Satellitenbildern mittels speziell trainierten Neuronalen Netzen. Oder eine Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit Audi, die nach einer Lösung für die garantierte Korrektheit ihrer Transportprotokolle gesucht und Dank dieser erfolgreichen Thesis auch gefunden haben. So ganz verabschieden wird sich Alois Heinz noch nicht. Er bleibt der Informatik-Fakultät für ein weiteres Semester erhalten und übernimmt im aktuellen Wintersemester 24/25 einen Lehrauftrag für das Fach „Theoretische Informatik“.
Die HHN dankt allen drei Professoren für ihren langjährigen, großartigen Einsatz und wünscht ihnen einen erfüllten Ruhestand sowie alles Gute für die Zeit nach der Hochschule Heilbronn.
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