In Live-Sessions mit dem Presencing Institute wurden alle teilnehmenden Teams in jeder einzelnen Phase ausführlich gecoacht und miteinander ins Gespräch gebracht.
Zusätzlichlich traf sich unser Projektteam wöchentlich virtuell zu einem halbstündigen Austausch, um den Blick weiterhin auf unser gemeinsames Ziel zu richten. Aufgrund der interdisziplinären Zusammensetzung unsereres Teams förderten und stärkten diese Gespräche auf Augenhöhe den Zusammenhalt im ganzen Team.
In der Phase des Co-Initiating lernte sich unsere Gruppe zunächst virtuell kennen. In einem ersten Online-Workshop wurden die Grundzüge von Theorie U erklärt, aber vor allem über das Projekt diskutiert. Schnell wurden viele Aspekte gefunden und bereits mögliche Lösungsansätze notiert, aber es wurde auch deutlich, dass das eigentliche Ziel dieser Phase – nämlich eine gemeinsame Intention zu entwickeln – noch nicht gelungen war. Im zweiten Workshop vertieften wir die Kenntnisse über Theorie U und praktizierten unsere erste Theorie U-Methode - das "Vertical Prototyping" - für unser Projekt, was in regen Diskussionen endete und zur Klärung unserer gemeinsamen Absicht viel beitrug.
In dieser Phase lernten wir die Methode des 3D-Mappings kennen. Dabei wurde in Kleingruppen zuerst der Ist-Zustand möglichst umfangreich und in vielen Facetten visualisiert. Verbindungen, Abhängigkeiten oder Blockaden wurden so schnell erkannt. Die Betrachtung dieser ersten Visualisierung von allen vier Himmelsrichtungen und mittels der Reflexionsfragen führten zu einer tieferen Kenntnis unserer Absichten und richtete den Blick auf das im Entstehen mögliche Neue. Die Methode zeigt so erste Ansätze auf, an welchen Stellen wir für zukünftige Veränderungen arbeiten könnten und welche Akteure daran beteiligt sind. Letztere wurden zur Vorbereitung der nächsten Phase interviewt.
Eine auf den ersten Blick sehr ungewöhnliche Methode - insbesondere für Studierende und Dozierende der Fakultät Informatik - ist das Social Presencing Theatre. Einzelne Gruppenmitglieder schauspielern nach Regeln die in diesem Projekt identifizierten Rollen. Dabei wird unsichtbares sichtbar, da Emotionen, Abhängigkeiten oder Blockaden körperlich und sprachlich Ausdruck gegeben wird.
Die Methode funktionierte sehr gut und brachte auch noch neue Ideen hervor. Alle gesammelten Ansätze wurden abschließend gemeinsam diskutiert.
Mit all dem Wissen und den Methoden der vorangegangenen Phasen entschieden sich die teilnehmenden Student*innen für drei Ideen, für welche sie Konzepte und erste Prototypen implementieren sollten.
Die Studierendenteams bestanden aus zwei oder drei Student*innen und wurden nach Bedarf von der Projektleitung bei der Realisierung unterstützt.
Von den ersten Ideen über die Prototypen endlich ins Tun kommen und in der Realität umsetzen - das ist große Ziel von Theorie U, die Veränderung eines bestehenden Systems einzuleiten.
Dies ist uns aus mehreren Gründen nur bedingt gelungen. In einem zukünftigen Theorie U-Projekt würden wir den Phasen Co-Creating und Co-Evolving sehr viel mehr Zeit eingeräumen.