Das Modulare Transfersystem MTS2 der Firma Bosch Rexroth ist ein modulares Transfersystem. Die bestimmungsgemäße Verwendung ist der Transport von Werkstücken auf Werkzeugträgern mit einem Werkstückträgergesamtgewicht von bis zu 10 kg und einer Transportgeschwindigkeit von 12 m/min.
Das MTS besteht aus einer Automatikstation, in der die Werkstückträger mittels eines Flächenportals automatisch bestückt und entladen werden. Mittels einer Kamera und einem Moby-L Schreib/Lesegerät erkennt die Automatikstation die Art, Lage und Position der zu händelnden Teile. Über eine Datenlichtschranke kann das MTS2 Verbindung mit einem fahrerlosen Transportsystem aufnehmen und Werkstücke übernehmen und übergeben.
Weiterhin besteht das MTS2 aus zwei manuellen Montageplätzen, an welchen von Werkern die zu bearbeiteten Werkstücke montiert werden.
In einem angeschlossenen Puffer werden bis zu vier Transportboxen mit verbauten und unverbauten Werkstücken zwischengelagert. Die Werkstückträger werden mittels eines zu programmierenden Fahrplans automatisch zu den einzelnen Station verbracht.
Der Aufbau des MTS2 ist so gestaltet, dass es durch weitere Module erweitert und während des Betriebes umgebaut werden kann. Die Montagezeiten der einzelnen zusammengebauten Komponenten, welche mit MTM oder REFA ermittelt wurden, können hier überprüft werden.
Für die Montageplanung sowie die allgemeine Verbesserung von Arbeitsabläufen steht unseren Studierenden die AviX Suite (https://www.avix.de/) des Anbieters SOLME zu Verfügung. Durch eine videobasierte Analyse der Montageabläufe lassen sich hiermit Planzeiten ermitteln sowie Verschwendungsbestandteile und ergonomische Schwächen gezielt identifizieren und minimieren. Ferner unterstützt die Software die Austaktung der Arbeitsplätze des Montagesystems oder auch von manuellen Einzelarbeitsplätzen. Weiterhin besteht für die Studierenden die Möglichkeit, die Lean-Methode SMED (Rüstzeitoptimierung) einzusetzen sowie Design- und Prozess-FMEAs (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse) in AviX durchzuführen.
MTM ist die Abkürzung von Methods-Time Measurement, was mit Methodenzeit-Messung übersetzt wird. Methodenzeitmessung bedeutet, dass die bei der Durchführung einer bestimmten Arbeit beanspruchte Zeit von der gewählten Methode für die Ausführung der Tätigkeit abhängt.
MTM steht für die Gestaltung der Arbeitsabläufe durch Beschreibung, Strukturierung, Planung und Analyse/Synthese mittels inhaltlich und zeitlich definierter Prozessbausteine. Durch MTM werden Abläufe systematisch gegliedert, geordnet und Einflussgrößen sichtbar gemacht. Damit wird das Ziel verfolgt, Arbeitssysteme von Anfang an richtig zu gestalten.
Das MTM-Prozessbausteinsystem bietet hierzu verschiedene Alternativen. Die Basis des MTM-Prozessbausteinsystems bildet das MTM-Grundsystem (MTM-1). Es beinhaltet das Grundverständnis für die praktische Arbeit mit dem MTM-Verfahren in solchen Anwendungsfeldern wie der Produkt- und Betriebsmittelgestaltung der Arbeitsablauf- und Arbeitsmethodengestaltung, der ergonomiegerechten Gestaltung der Arbeitssysteme und der ständigen Verbesserung der in verschiedensten Unternehmensbereichen ablaufenden Prozesse.
Zum Gestalten der Arbeitsabläufe nach MTM verwenden wir die Software TiCon.
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