Lernfabrik im Wintersemester 2019/20

Im Wintersemester 2019/20 gab es was zu knabbern in der in der Lernfabrik!

Schluss, aus, vorbei! 17 Studierende haben es nun endlich geschafft und im Rahmen der Abschlussveranstaltung der Lernfabrik nun endlich ihr Produkt-Projekt „Choc Mate“ vorgestellt. Bei der Abschlussveranstaltung gab es auch wieder die Möglichkeit, sich mit den Studierenden des Projektmanagement-Teams über das Projektmanagement und die Produktentwicklung zu unterhalten.

Macht auch stylish was her, der im Wintersemester 2019/20 hergestellte Dosierautomat „Choc Mate“

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Die Lernfabrik stellt eine projekt- und problembasierte Lernform im 6. Semester des Studiengangs Produktion und Prozessmanagement dar, bei der die Eigeninitiative und die Vernetzungs- und Selbstorganisationsfähigkeit der Studierenden in besonderer Weise gefordert und gefördert werden. Im Rahmen eines Praxisprojektes haben hier die Studierenden die Möglichkeit, ihr erworbenes theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden. Die Lernfabrik soll dabei die Simulation eines realen Produktionsunternehmens ermöglichen, in welcher die Studierenden sämtliche Phasen eines Produktentstehungsprozesses kennenlernen. In diesem Rahmen werden von den Studierenden, die sich in Form von Fachteams organisieren, alle Kernprozesse eines realen Produktionsunternehmens – von der Produktentwicklung bis hin zur operativen Fertigung und Qualitätssicherung – arbeitsteilig ausgeübt.

Neben der Besonderheit, dass das Produkt in diesem Semester den Anforderungen des Hygienic Design entsprechen musste, setzte sich das Projektmanagement-Team erstmalig aus mehr Frauen als Männern zusammen. So erhielt der Projektleiter Osman Sharifzadah tatkräftige Unterstützung von seinen Teammitgliedern Seyran Yildiz und Sophie Schönwälder. Sie sind somit der lebende Beweis dafür, dass sich Frauen und Technik nicht unbedingt ausschließen müssen. „Das Projektmanagement der Lernfabrik hat in diesem Semester unheimlich Spaß gemacht. Man lernt hier in den 15 Wochen Lernfabrik außerordentlich viel, zwar kann es auch manchmal stressig werden, jedoch überwiegt letztlich der Stolz über das hergestellte Produkt,“ wissen die beiden Damen zu berichten.

Jedes Semester werden von den Studierenden seit der Einführung der Lernfabrik im Wintersemester 2011/12 neue Produkte entwickelt. So gab es unter anderem schon ein Bürokombigerät, eine Windkraftanlage oder ein Katamaran-Segelboot. „In diesem Semester war die Herausforderung, einen Dosierautomaten herzustellen, der das automatisierte Dosieren einer vom Benutzer beliebig festzulegenden Menge schokoladenummantelter Erdnüsse ermöglichen sollte. „Den Auftrag hierzu erhielten wir von den Professoren, welche die Lernfabrik betreuen. Beim Produkt-Projekt musste insbesondere das Hygienic Design berücksichtigt werden. Hierunter ist die reinigungsgerechte Gestaltung von Bauteilen, Komponenten und Produktionsanlagen zu verstehen,“ erklärt Seyran.

Dass die Lernfabrik auch für die spätere berufliche Praxis von Bedeutung ist und der beruflichen Weiterentwicklung der Studierenden dient, wird auch durch die Tatsache belegt, das im Wintersemester 2019/20 mit Herrn Uwe Schaumann von der E.G.O. Blanc und Fischer & Co. GmbH in Oberderdingen wieder ein Praxispartner gewonnen werden konnte.

Aller Anfang ist schwer

Doch von vorne: Die Lernfabrik beginnt jedes Semester mit einer internen und einer externen Auftaktveranstaltung. In der internen Veranstaltung werden die Rahmenbedingungen für die Lernfabrik festgelegt. Bei der externen Auftaktveranstaltung wird den Teilnehmern dann die Aufgabenstellung präsentiert. „Die Teamarbeit ist in der Lernfabrik von besonderer Bedeutung. Wichtiger Hintergrund der externen Auftaktveranstaltung ist es, sich besser kennenzulernen sowie Regeln für die Zusammenarbeit zu finden“, erzählt Seyran. Erste Aufgabe des frisch geformten Unternehmens „HHN parts and products“ ist es, ein Organigramm für die Lernfabrik zu erarbeiten. In diesem werden die einzelnen Abteilungen, Gremien und Zuständigkeiten festgelegt. Dann geht es ans Eingemachte: Bis zur Projektwoche 3 ist von den Studierenden eine Anforderungsliste zu erstellen, auf deren Grundlage der Prototyp entwickelt werden soll. Die Studierenden werden dabei aber keineswegs allein gelassen, sondern umfassend betreut. „Jeder Abteilung ist ein Professor oder eine Professorin als Pate zugeteilt. Bei Fragen stehen aber auch die anderen Professoren sowie die Mitarbeiter des Studiengangs gerne zur Verfügung“, sagt Sophie.

Voll auf die Nüsse

Bevor der Prototyp anhand der Anforderungsliste erstellt werden kann, wird seitens der Studierenden die bestmöglichste technische Umsetzung ausgetüftelt. „Um auch die Meinung der Fachexperten in unser Produkt einfließen zu lassen, wird in Projektwoche 5 ein Prototypenworkshop veranstaltet. Wenige Wochen später soll bei der Zwischenbegehung ein seriennahes Produkt präsentiert werden können. Die Zwischenbegehung dient auch der Überprüfung des Gesamtprojektfortschritts. Wurde letztlich die bestmögliche Lösung gefunden, wird diese in einem Design Freeze festgehalten“, erläutert Osman. „Manchmal läuft jedoch nicht immer alles rund in der Lernfabrik, wie in diesem Semester. Jedoch kann man in der Lernfabrik durch Kritik und begangene Fehler sehr viel lernen“, weiß Sophie zu ergänzen. Eine weitere Aufgabe besteht letztlich auch darin, für das Produkt einen geeigneten Namen sowie einen Slogan zu finden.

Choc Mate… my day!

Der erfolgreiche Produktionsprozess wird jedes Semester mit einer öffentlichen Abschlussbegehung gefeiert. Hier stellen die Studierenden ihr Endprodukt vor. Ferner besteht für die Besucher die Möglichkeit, Fragen an die PPM-Studierenden zum Produkt und zum Produktionsprozess zu stellen. Das Produkt kam auch in diesem Semester sehr gut an. Gemäß dem Slogan des Produktprojektes „Choc Mate… my day“ sind die Besucher hellauf begeistert. Und auch Seyran und Sophie sind glücklich. „Wir sind sehr stolz auf das angefertigte Produkt und auch der Lernprozess war enorm. Jetzt noch eine sehr gute Note, das wäre die Krönung eines erfolgreichen Projektabschlusses“, lachen Seyran und Sophie und wenden sich dann wieder dem fragenden Publikum zu.

Produkt- und Imagevideo der Lernfabrik im Wintersemester 2019/20

Einen Link mit der Gebrauchsanweisung zum Produkt finden Sie hier

Alle wichtigen Facts zur Lernfabrik im Wintersemester 2019/20
  • 17 Studierende
  • 15 Wochen Zeit
  • Die Kostenobergrenze für die Materialeinzelkosten betrug in diesem Semester 50 € pro Stück
  • Es mussten 33 Objekte produziert werden
  • Für die Lernfabrik gab es wie immer 16 ECTS, das sind mehr als für die Bachelor-Arbeit
  • Angesetzt ist die Veranstaltung mit durchschnittlich 25 Stunden pro Woche, aufgrund des projekttypischen Belastungsprofils gab es jedoch auch Wochen, in denen 40 Stunden Arbeit und mehr angefallen sind.

                                                        Die Teilnehmer der Lernfabrik jumpING im Wintersemester 2019/20

                                                        von links: Sergen Aydin, Tobias Rehrauer, Jakob Brandmaier, Mathias Stumpf, Maik Weickum, Merve Kaya, Yeliz Demirer, Seyran Yildiz,                                                                            Sophie Schönwälder, Robert Bach, Max Bickel, Franziska Wolf, Alexander Bienias, Florian Strößler, Berkman Frankenreiter,
                                                        Michael Jungk Osman Sharifzadah