Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihre Bachelor-Arbeit im Ausland zu schreiben?
Auf die Idee kam ich während meines Praxissemesters, das ich ebenfalls bei MAHLE in den USA absolvierte. Im Laufe des 7-monatigen Praktikums bei dem Automobilzulieferer in Troy (Michigan), konnte ich zahlreiche interkulturelle Erfahrungen sammeln. In meiner Abteilung, dem Ford Customer Center, waren die verschiedensten Kulturen vertreten. So arbeitete ich täglich mit Mexikanern, Franzosen, Indern und US-Amerikanern zusammen. Das multikulturelle Arbeitsumfeld war eine einzigartige Erfahrung. Es ist einfach beeindruckend, wie die englische Sprache so viele unterschiedliche Nationen problemlos miteinander kommunizieren und arbeiten lassen kann. Auch im privaten Umfeld hat mir das Leben in Michigan nahe Detroit sehr gefallen.
Durch die zahlreichen internationalen Unternehmen, die sich hier angesiedelt haben, sind die Bewohner auch international aufgestellt. Mein gesamter Freundeskreis war zusammengewürfelt aus den unterschiedlichsten Ländern. Mit meinem mexikanischen Freund hatte ich die Ehre, zwei Wochen in Zentralmexiko mit seiner Familie und seinen Freunden zu verbringen. Außerdem bereiste ich verschiedene Städte und besuchte nahezu alle angebotenen Sportveranstaltungen. Das Leben und Arbeiten im internationalen Umfeld ist genau das, was ich mir für meine Zukunft vorstelle. Aufgrund dessen war die Entscheidung, zurückzukommen, um meine Bachelorthesis dort zu verfassen, schnell getroffen.
Wie lange hat es gedauert, ein passendes Unternehmen zu finden und wie aufwendig war es?
Das passende Unternehmen fand ich ja bereits während meines Praxissemesters. Das Finden eines passenden Auslandspraktikums in den USA war jedoch alles andere als ein Kinderspiel. Viele Monate bevor Beginn des Praxissemesters fing ich an zu recherchieren und Bewerbungen zu schreiben. Die Problematik ist, dass die meisten Unternehmen ihre Auslandspraktika bereits für ihre BA-Studenten reservieren. Daher ist es für Vollzeitstudenten von Universitäten und Fachhochschule schwerer, eine solche Stelle zu ergattern.
Werden Sie Ihre Arbeit auf Deutsch oder auf Englisch schreiben? Warum haben Sie sich für diese Sprache entschieden?
Natürlich werde ich meine Thesis auf Englisch verfassen. Zum einen ist es für mich selbstverständlich, dass ich voll und ganz die englische Sprache verwende, wenn ich in diesem Land lebe und arbeite und zum anderen gibt es bei mir in der Abteilung auch niemanden, der Deutsch spricht und somit meine Thesis lesen könnte. Darüber hinaus ist es natürlich super, um die Sprachkenntnisse zu verbessern.
Wie lange wird Ihr Auslandsaufenthalt dauern?
Meine Bachelor-Thesis werde ich Ende Juli 2015 einreichen. Somit umfasst mein Praktikantenvertrag 6 Monate. Ob damit jedoch mein Auslandsaufenthalt beendet ist, steht noch in den Sternen.
Anders als bei Ihren Kommilitonen steht Ihnen die gewohnte Ausstattung des Campus nicht zur Verfügung – zum Beispiel die Bibliothek. Ist es schwierig, an die notwendige Literatur zu kommen?
Darüber habe ich mir natürlich anfangs auch den Kopf etwas zerbrochen. Jedoch gibt es ja die Möglichkeit, auf die Online-Bibliothek der Hochschule Heilbronn zuzugreifen. Zudem gibt es hier auch Bibliotheken, die ich besuchen kann. Die enorme Praxisrelevanz die mein Thema mit sich bringt, lässt es auch gar nicht zu, so viel Theorie in die Thesis zu packen.
Auf welche Probleme sind Sie bei der Vorbereitung gestoßen und wie konnten Sie sie lösen?
Probleme würde ich sie nicht nennen. Es gibt unzählige Schritte beim Vorbereiten auf eine Thesis, bei denen man mal stockt und nicht sofort weiter weiß. Deshalb ist es wichtig, dass ein großer Zeitpuffer eingeplant ist, um sich ausgiebig vorzubereiten und gegebenenfalls auch mal Zeit für eine Denkpause zu haben. Beispielsweise dauerte es bei mir einige Wochen, bis ich einen Titel für die Thesis fand.
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