Der demographische Wandel macht auch vor den Unternehmen nicht halt. Das verdeutlicht sich in der älter werdenden Belegschaft, welche mit den durch das Alter einhergehenden körperlichen Einschränkungen zu kämpfen hat. Zusätzlich herrscht für diese Einschränkungen nicht immer Verständnis und Rücksicht bei Kolleg*innen oder Führungskräften.
Der Alterssimulationsanzug kann die körperlichen Einschränkungen im Alter erlebbar machen. Ziel dieser Simulation ist es, mehr Verständnis für Menschen im fragilen Alter (4. Generation) zu schaffen, aber auch die Verbesserung von Dienstleistungen und Produkten für die älteren Konsument*innen zu gewährleisten.
Heute findet der Alterssimulationsanzug bereits Anwendung im Bereich von Produktentwicklung und Design, in Verkaufstrainings für Personal, aber auch bei Personalschulungen in Heil- und Pflegeberufen.
Durch diverse Hilfsmittel, welche die altersbedingten Einschränkungen simulieren, kann erforscht werden, wie sich Altersveränderungen auf die Beweglichkeit, die Kraft, die Wahrnehmung oder die Stimmung jüngerer Personen auswirken.
Bei der Alterssimulation der Arme zieht man Gelenkbandagen und Handschuhe an, um die Veränderung der Koordination und das Nachlassen der Kraft zu spüren.
Für die Alterssimulation der Beine werden Gelenkbandagen und Gewichte an den Beinen befestigt. Hiermit soll die Einschränkung der Beweglichkeit, die nachlassende Kraft und ein unsicherer, schlurfender Gang nachempfunden werden können.
Außerdem kann man den Rumpf durch eine Gewichtsweste und den Kopf beziehungsweise die Augen durch eine Halskrause und eine Spezialbrille altern lassen.
Bei einer Studie zur Wirksamkeit der Alterssimulation an der Universität Würzburg sagten 83% der Teilnehmer*innen aus, das Leben im höheren Alter nun sehr gut nachempfinden zu können.
90% der Teilnehmer*innen gaben an, sich durch den Alterssimulationsanzug besser in die Situation älterer Menschen hineinversetzen zu können – die Empathie für ältere Menschen kann demnach maßgeblich gefördert werden.
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